Kleve-Donsbrüggen Hörstein erinnert an Grauen des Kriegs

Kleve-Donsbrüggen · In einer Gedenkfeier am Ehrenfriedhof Donsbrüggen wurde den Opfern der Schlacht um den Reichswald gedacht. Anfang 1945 fielen mehr als 10000 deutsche und alliierte Soldaten. Theo Brauer weihte einen Hörstein ein.

 Sichtlich betroffen nach der Gedenkfeier für die Opfer der Schlacht um den Reichswald 1945 zeigten sich v. l.: Landrat Wolfgang Spreen, Manfred de Haan, Bundesministerin Barbara Hendricks, Kleves Bürgermeister Theodor Brauer, Kranenburgs Bürgermeister Günter Steins, Genneps Bürgermeister Peter de Koning.

Sichtlich betroffen nach der Gedenkfeier für die Opfer der Schlacht um den Reichswald 1945 zeigten sich v. l.: Landrat Wolfgang Spreen, Manfred de Haan, Bundesministerin Barbara Hendricks, Kleves Bürgermeister Theodor Brauer, Kranenburgs Bürgermeister Günter Steins, Genneps Bürgermeister Peter de Koning.

Foto: Evers

Im Februar 1945 kamen in der Schlacht um den Reichswald auf den Seiten der deutschen und der alliierten Streitkräfte mehr als 10000 Soldaten ums Leben. Auch in der Zivilbevölkerung starben Menschen. Seit Sonntag erinnert in Donsbrüggen ein Hörstein an die schrecklichen Ereignisse im deutsch-niederländischen Grenzgebiet während der Endphase des Zweiten Weltkriegs. Bürgermeister Theodor Brauer weihte den Hörstein nach einer gemeinsamen Gedenkfeier ein. Gerade jetzt, da der Zweite Weltkrieg nach Generationenwechseln zunehmend zur gelehrten Geschichte werde und immer weniger Zeitzeugen ihre persönlichen Erfahrungen schildern könnten, sei es substanziell, Erinnerungen zu bewahren und sie als Auftrag für die Zukunft anzunehmen.

Auch Bundesministerin Barbara Hendricks (SPD) wies in Ihrer Ansprache zur Gedenkfeier auf die entstehende Verantwortung hin. Statt die Mauern um Europa immer höher zu bauen, müsse in der Flüchtlingsproblematik die Frage an die Menschlichkeit gestellt werden, so die Ministerin. Mit dieser Forderung ging sie in der Frage um Toleranz, gegenseitige Hilfestellung und Engagement für ein friedliches Miteinander, die von allen Rednern angesprochen wurde, am weitesten.

Landrat Wolfgang Spreen hob hervor, dass der Frieden in Mitteleuropa keine Selbstverständlichkeit sei, und würdigte das gemeinsame Engagement des Heimatvereins Donsbrüggen, der Stiftung "Groesbeek Airborne Vrienden" und allen anderen Beteiligten. Im Rahmen der grenzübergreifenden Initiative hatte Anfang Februar bereits eine Gedenkveranstaltung in Groesbeek stattgefunden.

Der Nachmittag wurde mit einer ökumenischen Andacht mit Priestern und Pastorinnen aus verschiedenen Ländern und Konfessionnen eingeläutet. Anschließend stellte der Heimatverein Schautafeln mit Fotos am Spielberg und am Ehrenfriedhof auf. Nach den Ansprachen der Bürgermeister aus Kranenburg und Gennep und dem Abschlussgebet durch Pastor Weskamp lud Manfred de Haan vom Heimatverein Donsbrüggen die zahlreichen Anwesenden zur Einweihung des Hörsteins ein. Der Hörstein ist Teil der sogenannten Liberation Route. Die Route zwischen Normandie und Berlin erinnert an die Befreiung Westeuropas in den Jahren 1944 und 1945. An jedem Hörstein steht ein Hörspiel zur Verfügung, das von ergreifenden Erlebnissen erzählt. Mitfinanziert werden die Hörsteine durch das INTERREG IV A-Programm Deutschland-Niederlande und einen Europäischen Fond.

(vdSa)
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