Niederrhein Hospizdienst: Wenn Kinder als Angehörige dem Tod begegnen

Niederrhein · "Der Verlust eines nahen Angehörigen in der Kindheit oder im jugendlichen Alter ist eine Erfahrung, die Kinder in ihren Grundfesten erschüttert. Zum Verlust der geliebten Person kommt meistens noch eine veränderte familiäre Situation hinzu, auf die sich das Kind einstellen muss. Eine einfühlsame Begleitung ist deshalb viel wert", sagte Petra Bahr-Rüschkamp, Koordinatorin und Leitung des Hospizdienstes der Malteser am Niederrhein mit Goch/Uedem und Xanten/Sonsbeck. Unter dem Thema "Hoffnung gestalten - Wenn Kinder als Angehörige dem Tod begegnen", hatten sich 240 Teilnehmer, darunter 30 Koordinatorinnen, in der Wasserburg Rindern eingefunden, so dass die Beiträge per Video in einen zweiten Raum übertragen werden mussten. Es war der 21. Regionaltag der Hospizgruppen Unterer Niederrhein mit den Hospizgruppen in Bedburg-Hau, Bocholt, Dinslaken, Emmerich, Haldern, Kamp-Lintfort, Kevelaer, Kleve, Rees, Rheinberg, Uedem-Pfalzdorf-Goch und Wesel in Zusammenarbeit mit der Wasserburg Rindern.

 240 Teilnehmer, darunter 30 Koordinatorinnen, trafen sich zum Regionaltag des Hospizdienstes am Niederrhein in Kleve.

240 Teilnehmer, darunter 30 Koordinatorinnen, trafen sich zum Regionaltag des Hospizdienstes am Niederrhein in Kleve.

Foto: Gottfried Evers

In diesem Bildungszentrum fand der Regionaltag zum neunten Mal statt. Barbara Blau, Fachbereichsleiterin für Caritas und Sozialethik in der Wasserburg, sagte: "Ohne Sie und Ihr ehrenamtliches Engagement ist die Hospizarbeit nicht denkbar. Sie leisten einen für unsere Gesellschaft unverzichtbaren Dienst am Menschen. Ich möchte es lieber so ausdrücken: Sie üben wahre Nächstenliebe in der Nachfolge Jesu! Dieser Tag ist Ihr Tag, ein Tag des Dankes!" Zu den Koordinatorinnen gehörte Birgit Stienen vom Hospizdienst der Caritas Geldern-Kevelaer: "Ich finde es wichtig, die Trauer von Kindern und Jugendlichen anzusprechen und Aufmerksamkeit dafür zu schaffen. Die Erwachsenen in den Familien sind mit ihrer Trauer beschäftigt, deshalb sind es oft Außenstehende, die die Trauer von den Kindern im Blick haben können."

Hauptreferentin war Sabine Brütting, Psychotherapeutin (HP) und Gestalt-Therapeutin für Kinder und Jugendliche aus Frankfurt am Main. Am Nachmittag gab es Angebote: "Kinder als Angehörige, wenn Eltern sterben" oder "Kinder als Angehörige, wenn Geschwister sterben." Andere Arbeitsgruppen waren: Kreativität in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Mein Seelengarten - Besinnung auf die eigenen Kräfte, Individuelle Abschiedsgestaltung mit Familien, Märchen als Zugang zu trauernden Kindern und Jugendlichen, Bewegtes Erleben - erlebendes Bewegen - Hoffnung als Kraftquelle und Selbststärkung durch Tanz sowie Trostworte der Bibel. Den Abschluss bildeten zwei Märchenerzählerinnen, Doris Baumann aus Rees und Christiane Strobl aus Xanten, die alte Märchen neu interpretierten und dabei von der jungen Harfenistin Sophie Timpe begleitet wurden.

(RP)
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