Nach dem Support-Ende für Windows XP Hunderte Verwaltungsrechner werden im Kreis Kleve umgestellt

Kreis Kleve · Der Softwarehersteller Microsoft stellt am 8. April den Support für sein Betriebssystem Windows XP ein. Das bedeutet, dass es in Zukunft keine Aktualisierungen geben wird, die zum Beispiel Sicherheitslücken schließen könnten. Nutzer, die weiter mit dem System arbeiten wollen, sehen sich in Zukunft einem gestiegenen Risiko für Hacker-Angriffe ausgesetzt. Dieses Risiko kann sich die öffentliche Verwaltung, die mit sensiblen Daten der Bürger arbeitet, nicht leisten und stellt ihre Computer um. Allein bei der Kreisverwaltung in Kleve sind 700 Rechner betroffen.

Die Wasserstandsmeldungen aus den einzelnen Kommunen im Kreis Kleve und aus der Kreisverwaltung sind dabei sehr unterschiedlich. Während die Umstellung der Computer in einigen Ämtern noch einige Zeit andauern wird, sind andere Ämter so gut wie fertig mit der Aktualisierung. Alle Verantwortlichen verbreiten aber eine gute Nachricht: Durch das Aufspielen eines neuen Betriebssystems wird es keine Beeinträchtigungen geben, die die Bürger direkt betreffen. So wird beispielsweise niemand beim Bürgerbüro oder bei der KFZ-Zulassungsstelle abgewiesen, nur weil ein Rechner umgestellt wird.

Kevelaer

Wie genau die Umstellung abläuft, erklärt Werner Barz aus Kevelaer. Er ist in der Gemeinde Leiter des Fachbereiches "Zentrale Dienste", dem auch die Betreuung Informationstechnologie der Stadt unterliegt. "Seit bestimmt zwei Jahren wird bei uns schon umgestellt", erklärt Barz. Der Umstellung ist ein Test vorangegangen, der zeigen sollte, ob ein neues Betriebssystem auch mit weiteren Softwareangeboten kompatibel ist. "Jeder Rechner ist im Prinzip anders. Das Tiefbauamt braucht zum Beispiel ganz andere Anwendungen als das Rechnungsprüfungswesen", weiß Werner Barz. In Abstimmung mit Kollegen eines Rechenzentrums in Kamp-Lintfort haben sich die Informatiker aus Kevelaer dafür entschieden, insgesamt 280 Rechner auf das neuere Betriebssystem Windows 7 umzustellen. Laut Werner Barz sind bereits alle Computer umgestellt, die einen Internetanschluss haben. Das Ende des Supports von Windows XP war nicht der einzige Grund für die Umstellung in Kevelaer, dort stelle man so oder so alle vier bis fünf Jahre um.

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Foto: AFP

Kreisverwaltung Kreis Kleve

In der Kreisverwaltung müssen etwa 700 Computer umgestellt werden. Gut die Hälfte davon läuft bereits mit neuer Software. Wie in der Stadtverwaltung Kevelaers hat sich auch die Kreisverwaltung für Windows 7 als neues System entschieden. Bei der Umstellung wird darauf geachtet, dass nicht alle Rechner in einer Abteilung gleichzeitig umgestellt werden, um Arbeitsabläufe nicht zu behindern.

Kleve

Die Stadt Kleve hat in den vergangenen vier Jahren rund 450 Rechner umgestellt. "Zu keinem Zeitpunkt der Umstellung ist es für die Bürgerinnen und Bürger zu Problemen gekommen", teilte die Pressesprecherin der Stadt, Daniela Rennecke, unserer Redaktion mit. Die Stadt Kleve tauscht in regelmäßigen Abständen ihre Rechner aus. In diesem Zusammenhang erfolgte auch die Umstellung auf das neue Betriebssystem. Zusätzliche Kosten sind also nicht angefallen.

Emmerich

Der Fall Emmerich zeigt, dass mit der Einstellung des Supports für ein Software-Produkt nicht zwingend eine Umstellung erfolgen muss. Die Mitarbeiter aus dem Bereich Informationstechnologie haben sich gegen eine sofortige Umstellung entschieden. Nach Angaben von Stadtsprecher Herbert Kleipass werden die Mitarbeiter erst dann mit einem neuen Betriebssystem arbeiten, wenn für sie auch neue Computer angeschafft werden. Die Anschaffung neuer Rechner erfolgt je nach Bedarf.

Geldern

Die Verwaltung der Gemeinde Geldern hat auf ihren Computern bereits das neue System Windows 7 eingerichtet. Insgesamt waren 204 stationäre Rechner und 20 Notebooks betroffen. Ein Computer wird nach Angaben der IT-Abteilung der Stadt aber weiterhin mit dem alten System betrieben. So ist gewährleistet, dass Mitarbeiter der Verwaltung weiterhin auf Geräte und Daten zugreifen können, die nur mit Windows XP kompatibel sind.

Goch

Die Gocher Verwaltung arbeitet größtenteils mit aktualisierter Software. Nur ein geringer zweistelliger Prozentsatz an Computern wird noch mit Windows XP betrieben. Im Rahmen der Umstellung hat die Gemeinde in vielen Fällen auch neue Rechner angeschafft. Zur Anzahl der Rechner und dem näheren Stand der Umstellung möchte die Stadt Goch aus Sicherheitsgründen jedoch keine Angaben machen.

Wie die Umstellung in anderen Städten verläuft, lesen Sie hier am Beispiel Duisburg. Dort sind sogar 3500 Rechner von der Umstellung betroffen.

(ac)
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