Kreis Kleve Immer mehr Menschen im Kreis sterben an Diabetes

Kreis Kleve · Der Name, den der Volksmund Diabetes gegeben hat, klingt harmlos: Zuckerkrankheit. Dabei ist das Leiden alles andere als ungefährlich und kann Folgekrankheiten haben, die bis zum Tod führen können. Rund 6,7 Millionen Menschen in Deutschland leiden an Diabetes, darunter rund zwei Millionen, die noch nichts von ihrer Erkrankung wissen. Jeden Tag erkranken statistisch gesehen weitere 750 Menschen an Diabetes. "Die Folgen sind jetzt schon sichtbar: Immer mehr Menschen erliegen dieser Erkrankung, auch im Kreis Kleve. Im Jahr 2015 verstarben 52 Menschen, 36,8 Prozent mehr als noch im Jahr davor", so Michael Lobscheid von der Krankenkasse IKK classic.

Die Ursachen für die Zunahme dieser Erkrankung sind dabei für die Experten klar: Eine dramatische Zunahme von Übergewicht und Fettsucht, der vermehrte Konsum von "Junk Food" oder von Nahrungsmitteln mit geringem Nährwert und einem hohen Kaloriengehalt, die abnehmende körperliche Aktivität der Menschen und nicht zuletzt die steigende Lebenserwartung. "Dabei kann man gerade durch eine gesunde Ernährung sein Diabetes-Risiko deutlich senken", so Michael Lobscheid. "Eine neue Studie aus sieben europäischen Ländern hat gezeigt, dass Menschen, die nur wenig zuckerhaltige Erfrischungsgetränke, Fleischprodukte und Weißbrot zu sich nehmen, ein wesentlich niedrigeres Risiko haben, an Altersdiabetes zu erkranken." Neben der Vorbeugung ist die Früherkennung wichtig. "Alle gesetzlich versicherten Männer und Frauen ab 35 Jahren können sich alle zwei Jahre umfassend von ihrem Arzt untersuchen lassen. Bei diesem sogenannten Check-up 35 werden auch die Werte für Blutzucker und Herz-Kreislauferkrankungen überprüft. Wenn es erste Anzeichen für ein erhöhtes Diabetes-Risiko gibt, kann so noch rechtzeitig gegengesteuert werden."

Für bereits erkrankte Menschen bieten die Krankenkassen ein sogenanntes Disease-Management-Programm (DMP) an, das sicherstellt, dass die Behandlung der Betroffenen aufgrund einheitlicher Leitlinien erfolgt, die dem neuesten Forschungsstand entsprechen und so eine optimale Versorgung garantieren. So können Folgeerkrankungen verhindert oder deren Fortschreiten verlangsamt werden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort