Bedburg-Hau In die Gemeinde aufgenommen

Bedburg-Hau · Ulrich Terlinden wurde als katholischer Pfarrer in der Gemeinde "Heiliger Johannes der Täufer" in Bedburg-Hau eingeführt. Neben seiner Familie nahmen Vertreter beider Konfessionen, der Vereine und der Politik an der Feier teil.

Es war ein sehr feierlicher Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Markus in Bedburg-Hau. Bis auf den letzten Platz waren alle Bänke besetzt, gleich mehrere Priester waren um den Altar in der Mitte der ehrwürdigen Zentralbaukirche aus dem 12. Jahrhundert versammelt und wurden von einer großen Schar Messdienerinnen und Messdiener begleitet. Der Grund war die Einführung des neuen Pfarrers der katholischen Pfarrgemeinde Heiliger Johannes der Täufer.

Ulrich Terlinden heißt er und war zuletzt sechs Jahre in Kevelaer tätig. Er tritt nun als verantwortlicher Pfarrer der Gemeinde Bedburg Hau an, die aus sechs Dörfern mit insgesamt sieben Kirchen besteht. Während des Einführungsgottesdienstes wurde die Ernennungsurkunde des Bischofs von Münster, Dr. Felix Genn, durch den Definitor Pfarrer Christoph Grosch von der Klever Kirchengemeinde "Zur Heiligen Familie" verlesen. Ein Definitor ist der Stellvertreter des Dechanten, worüber das Programmheft für die Einführungsmesse auch informierte. Die Einführung eines neuen Pfarrers folgt dabei einem vorgeschriebenen katholischen Ritus, bei dem die verschiedenen Bereiche der Kirche feierlich übergeben werden. Der neue Pfarrer wird zunächst zum Priestersitz, Taufbrunnen, Ambo, sowie ins Beichtzimmer und zum Altar geführt. Typisch für den linken Niederrhein, ist die Übergabe eines Hirtenschüppchens. Dabei handelt es sich um einen Stab mit einer kleinen Schaufel an der Spitze und dem Namen des neuen Pfarrers.

In seiner Begrüßungspredigt nach dem Evangelium (Lukas 20, 27-40), in dem es um die Frage nach der Auferstehung geht, die die Sadduzäer in diesem Text anzweifeln, legte Pastor Terlinden seinen Schwerpunkt auf das Zitat "Gott aber ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden; denn ihm leben sie alle." (Vers 38). Dabei betonte er, dass jeder einzelne Mensch ein Wunder des Lebens sei. "Lasst uns das Leben feiern im Glauben an die Auferstehung" - so der Appell des neuen Seelsorgers an seine neue Gemeinde.

Zum anschließenden Empfang im Rathaus waren sehr zahlreiche Gäste gekommen. Bürger und Bürgerinnen von Bedburg Hau, Ulrich Terlindens Familie, viele Pfarrer der umliegenden Gemeinden und auch der evangelischen Kirche, wie Pfarrerin Elisabeth Schell aus Kleve. Auch Vertreter der Schützenvereine, Karnevalsvereine und der Feuerwehr der Gemeinde waren zu der Einführung gekommen. "Das war ihm sehr wichtig, dass alle Vereine eingeladen werden", sagte Hubert Pruys, Sprecher des Pfarreirates. Die Gemeinde freue sich, dass die Lücke nun geschlossen sei, so Pruys weiter.

Bürgermeister Peter Driessen sprach ein herzliches Grußwort und wünschte dem neuen Pfarrer, dass seine Tätigkeit segensreich und von Dauer sein möge. Er hoffe, so der Bürgermeister, dass Ulrich Terlinden eine gute Hand, Fortune und Gottes Segen beschert sei. Nun möge er sich Zeit lassen, erst einmal die Menschen und die neue Umgebung kennenzulernen. "Einen guten Startschuss" nannte der stellvertretende Kirchenvorstandsvorsitzende Jörg Bergmann den Einführungsgottesdienst und die erste Predigt des Pastors.

Ulrich Terlinden bedankte sich für die guten Wünsche und betonte, er hoffe die nächsten 27 Jahre in Bedburg-Hau bleiben zu dürfen und daher schon bald, wenn nötig, mit Renovierungsarbeiten im Pfarrhaus zu beginnen. "Ich fühle mich sehr willkommen geheißen und möchte jetzt mit Ihnen allen feiern", sagte der 48-Jährige. Die vielen Gäste im Bedburg Hauer Rathaus nahmen diese Einladung gerne an.

(ath)
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