Bedburg-Hau Josef Jörissen erhält den Rheinlandtaler

Bedburg-Hau · Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) hat den Bedburg-Hauer für sein ehrenamtliches Engagement im Bereich der Heimatpflege ausgezeichnet. Karin Schmitt-Promny würdigte ihn als "Universalschützer" und "All-Kulturpfleger".

 Gertrud Kersten, Hubertina Croonenbroek, Peter Driessen, Karin Schmitt-Pomny, Brigitte Wucherpfennig und Peter Hohl (v. links) freuen sich im Bedburg-Hauer Rathaus mit Josef Jörissen (Mitte) über den Rheinlandtaler.

Gertrud Kersten, Hubertina Croonenbroek, Peter Driessen, Karin Schmitt-Pomny, Brigitte Wucherpfennig und Peter Hohl (v. links) freuen sich im Bedburg-Hauer Rathaus mit Josef Jörissen (Mitte) über den Rheinlandtaler.

Foto: Markus van Offern

Große Ehre für Josef Jörissen: Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) verlieh ihm gestern den Rheinlandtaler. Die Arbeit des Bedburg-Hauers sei beispielhaft, so die Jury, weil er zukunftsorientiert Naturschutz, ökologische Prinzipien, Landschaftsschutz und Denkmalpflege verbinde.

Josef Jörissen widmet sich seit vielen Jahren der Heimatpflege im Kleverland. Die Vorstandsarbeit im "Kreisverband Kleve für Heimatpflege" hat sein Wirken geprägt. Sein Einsatz für Baumpflanzaktionen und die Aktion "Offene Gartenpforte", bei der Menschen ihre Gartenparadiese für die Allgemeinheit öffnen, sind Beispiele für seine vielfältige Arbeit. Ihm ist es zu verdanken, dass sein alter Wohnort Louisendorf fast ununterbrochen am Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" teilnimmt, so der LVR.

"Wir würdigen mit Josef Jörissen einen engagierten Bürger, der sich auch um die Erinnerung an den Pfälzer Dialekt der Sprachinsel mit Pfalzdorf, Louisendorf und Neulouisendorf verdient gemacht hat. Seine Bemühungen zum Erhalt des Nachlasses des 1994 verstorbenen Louisendorfer Chronisten Jakob Imig, die 2015 in der Erweiterung des Jakob-Imig-Archivs zu einem kleinen Pfälzermuseum mündeten, sind damit eng verbunden", so der LVR weiter.

Die Laudatio hielt gestern Karin Schmitt-Promny, die stellvertretende Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, im Rathaus der Gemeinde Bedburg-Hau. "Um Josef Jörissens Tun und das Wirken exakt zu erfassen, müsste man eigentlich sprachlich innovativ werden. Denn es gibt im Deutschen keinen Begriff, der dem Engagement von Josef Jörissen gerecht wird", sagte Schmitt-Promny. "Wir kennen Landschaftspfleger und sogar Dorfpfleger, außerdem Orts-Chronisten und Landeskundler. Aber wie sollen wir Josef Jörissen bezeichnen, der das alles in einer Person ist? Vielleicht sollte man ihn ,Universalschützer, oder ,All-Kulturpfleger' , vielleicht auch ,Sich-um-alles-Kümmerer' nennen." Jörissen zeige beispielhaft, dass Heimatpflege nichts mit Heimattümelei zu tun hat. Er setze sich dafür ein, dass Erhaltenswertes konserviert wird, ohne die Weiterentwicklung der niederrheinischen Landschaft und der dörflichen Strukturen zu blockieren, so die Laudatorin.

Der neue Träger des Rheinlandtalers ist im Vorstand des "Kreisverbandes Kleve für Heimatpflege", dem Dachverband der Klever Heimatvereine, in der Bewertungskommission des Wettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft", als Vertreter in der "Landesgemeinschaft Natur und Umwelt" für den Kreis Kleve und im Vorstand des "Mühlenverbandes Rheinland" aktiv.

Jörissen hat viele Pflanzaktionen initiiert, an vielen hat er selbst teilgenommen, so auch an der Pflanzung von 63 Kaiserlinden im Jubiläumsjahr des Kreisverbandes 2013.

Auch als Geschichtsschreiber hat sich Jörissen hervorgetan. Die "Chronik der Gemeinde Bedburg-Hau" ist ein mächtiger Band von mehr als 500 Seiten. "Besonders beeindruckend ist dabei: Alle Seiten sind mit Vergnügen lesbar. Das ist bei Ortschroniken, die nicht selten fürchterlich trocken sowie fakten- und zahlenüberladen daherkommen, beileibe nicht selbstverständlich. Den Wälzer von Josef Jörissen kann man dagegen in einem Rutsch lesen", sagte Schmitt-Promny.

Zum Abschluss ihrer Laudatio betonte Karin Schmitt-Promny noch einmal, wie sehr sie die zahlreichen Verdienste des Preisträgers beeindruckt haben: "Josef Jörissen müsste für seine Verdienste den Rheinlandtaler gleich sieben Mal bekommen. Er erhält ihn heute mehr als verdient für seine Leistungen als Heimatpfleger."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort