Kleve Joseph-Beuys-Allee im Tierpark gesperrt

Kleve · Die vielgenutzten Wege entlang des Prinz-Moritz-Kanals sind gesperrt. Die Böschung des Grabens wird stabilisiert, Kabel für eine neue Beleuchtung werden verlegt. Die Arbeiten, die bis ins Frühjahr andauern können, kosten 305.000 Euro.

 Die Wege entlang des Prinz-Moritz-Kanals sind derzeit für Jogger und Spaziergänger wegen der Bauarbeiten gesperrt.

Die Wege entlang des Prinz-Moritz-Kanals sind derzeit für Jogger und Spaziergänger wegen der Bauarbeiten gesperrt.

Foto: Gottfried Evers

Der Prinz-Moritz-Kanal erstreckt sich über etwa 1500 Meter schnurgerade von der Tiergartenstraße bis zur Landwehr quer durch eine Parkanlage, die Johann Moritz von Nassau-Siegen anlegen ließ und die schon im 17. Jahrhundert ihresgleichen suchte. Da dies sich bis heute nicht geändert hat, ist es nicht verwunderlich, dass auf den Wegen beiderseits des Grabens, auf der Joseph-Beuys-Allee, viele Spaziergänger und Jogger Tag für Tag Erholung suchen.

In frühen Morgen- oder Abendstunden, vor allem in den dunkleren Jahreszeiten, behinderten sie jedoch schlechte Sichtverhältnissen - was nicht ungefährlich war. Doch bald soll es Licht werden entlang des Kanals. Die Arbeiten zur Verlegung der Stromkabel für die Laternen haben bereits begonnen. Nachteil für Jogger und Spaziergänger: Die Joseph-Beuys-Allee bleibt bis zum Abschluss der Arbeiten für sie gesperrt - wahrscheinlich bis Anfang 2015.

Die LED-Laternen werden laut dem Leiter des Klever Tiefbauamtes, Willibrord Janßen, in einem Abstand von 35 Metern den Kanal säumen, nicht höher als vier Meter sein, ein "warmes" Licht verströmen und dennoch alle bislang dunklen Stellen auf dem Weg ausleuchten. Die serienmäßig silbernfarbenen Masten werden gemäß Auflage der "Oberen Denkmalbehörde" pulverbeschichtet und in Anthrazit gestrichen.

"Die neuen Laternen sind quasi Spezialanfertigungen", sagt Willibrord Janßen. Von der Form her sind sie mit denen vergleichbar, die bereits die Wasserburgallee ausleuchten. Die Idee, die Joseph-Beuys-Allee zu beleuchten, geht laut dem Klever Tiefbauamtsleiter auf Anregungen aus der Bürgerschaft zurück. Widerstände aus der Politik habe es bei der Vorstellung des Projektes in den Ausschüssen und im Rat nicht gegeben.

Die Aufstellung der neuen Laternen nutzt das Tiefbauamt der Stadt Kleve, zeitgleich auch die nötige Sanierung der Kanalböschung in Angriff zu nehmen. Vor allem durch das "Schnäbeln" der Enten (Abfressen der Vegetation am Ufer) ist es laut dem Tiefbauamtsleiter zu Erosionsschäden gekommen - besonders im Bereich zwischen der Draisine-Strecke und der Straße Landwehr. Deshalb rammen Bagger in diesem Bereich Stahlträger am Ufer in den Untergrund. Zwischen diese werden Bongossi-Holzbalken gelegt, Zwischenräume mit Schottersteinen verfüllt und diese mit Mutterboden bedeckt. "Der Bereich zwischen Tiergartenstraße und Draisine wird auch irgendwann mal saniert werden müssen", sagt Willibrord Janßen.

Durch eine "Ummantelung" mit Holzbrettern erfahren während der Arbeiten die 149 Kaiserlinden, die entlang der Josef Beuys-Allee stehen, einen besonderen Schutz. Die Rinde der Bäume soll nicht Gefahr laufen, versehentlich beschädigt zu werden. Schließlich sind die Kaiserlinden am Moritz-Kanal durchaus etwas Besonderes. Sie sind laut Willibrord Janßen alle aus dem Samen eines Baumes gezogen worden. Dadurch hätten sie alle eine sehr ähnliche Form und Größe.

Bei der öffentlichen Ausschreibung der aktuellen Baumaßnahmen war laut einem Sprecher der Stadt Kleve die Firma Look der günstigste Bieter gewesen. Die Auftragshöhe beträgt 305 000 Euro. Laut den Planungen soll die neue Beleuchtung bis zur Eröffnung des Weihnachtsmarktes aufgestellt sein. Die Sanierung der Böschung dürfte sich jedoch bis zum Anfang des kommenden Jahres hinziehen.

Ob die Arbeiter diesen Zeitplan einhalten können, hängt nach Meinung von Willibrord Janßen nicht nur von deren Einsatzbereitschaft ab. "Die Witterung spielt natürlich auch eine große Rolle", sagt der Leiter des Tiefbauamtes. Noch etwas komme hinzu: "Die Laternen haben Lieferfristen." Und wer weiß, ob diese eingehalten werden.

Tiergarten-Jogger und Spaziergänger müssen sich auf jeden Fall in den kommenden Wochen erstmal alternative Strecken suchen.

(RP)
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