Kleve Joseph-Beuys-Gesamtschule ist gestartet

Kleve · Die zweite Klever Gesamtschule hat gestern ihre ersten Fünftklässler am Standort Hoffmannallee begrüßt. Valentina Vlasic vom Museum Kurhaus erzählte den Schülern vom Namenspatron. Bezirksregierung wünschte Erfolg.

 Die kommissarische Schulleiterin Ursula Fischer am Rednerpult, einige Schüler am Boden und Eltern sowie Ehrengäste dahinter stehend lauschten beim Festakt den Klängen des Saxophons.

Die kommissarische Schulleiterin Ursula Fischer am Rednerpult, einige Schüler am Boden und Eltern sowie Ehrengäste dahinter stehend lauschten beim Festakt den Klängen des Saxophons.

Foto: Gottfried Evers

Einen gelungenen Start ins Schulleben feierten gestern Lehrer und Schüler gleichermaßen. Denn es ging nicht nur um die Aufnahme eines neuen fünften Jahrgangs, sondern um die Beginn einer neuen Schule: Denn die zur zweiten Klever Gesamtschule umgewandelte Sekundarschule nahm ihren Betrieb an der Hoffmannallee auf. Viele Gäste, einige Reden und musikalische Auftritte gaben der Eröffnungs-Veranstaltung einen feierlichen Rahmen.

Die Eröffnungsrede hielt Ursula Fischer. Sie war zur kommissarischen Schulleiterin ernannt worden, nachdem Gabriele Pieper erst für die Umwandlung der Sekundarschule gekämpft und sich dabei mit Teilen der Politik gerieben und dann zum Ende des vergangenen Schuljahres die Schule verlassen hatte, um eine neue Stelle als Leiterin eines Prüfungsamts in Essen anzunehmen. Fischer erinnerte an das "erfolgreiche Wirken der Sekundarschule in den vergangenen fünf Jahren". Es sei ein "steiniger Weg mit Höhen und Tiefen" gewesen, so Fischer. "Nach langem Ringen hat uns die Politik die Umwandlung zur Gesamtschule genehmigt", blickte die kommissarische Schulleiterin zurück auf eine bewegte Zeit. Sie und ihre Kollegen hätten immer gewusste, dass dies "der richtige Weg" sei. Gleichwohl liege noch viel Aufbauarbeit vor dem Kollegium, betonte Ursula Fischer. An die Klever Politik richtete sie schließlich noch einen Appell: "Geben Sie uns Zeit, uns ohne Störfeuer weiterentwickeln zu können."

Auch Bürgermeisterin Sonja Northing erinnerte an das lange Ringen um die Sekundarschule. "Wir haben viel geredet und gestritten. Es ist uns nicht immer gut dabei gegangen. Es war ein ständiges Auf und Ab", sagte sie. Der Entschluss zur Umwandlung sei aber schließlich demokratisch und einstimmig erfolgt, so die Bürgermeisterin. Mit Blick auf den Namensgeber der neuen Schule fügte Sonja Northing hinzu: "Kleve ist eben ein Gesamtkunstwerk." Dann enthüllte sie feierlich und unter dem Applaus der zahlreichen Gäste das Banner mit dem neuen Namen: "Joseph Beuys Gesamtschule".

Mattias Otto, der das Umwandlungsverfahren seitens der BezirksregierungDüsseldorf begleitet hatte, nannte Joseph Beuys "einen der bedeutendsten Künstler der Nachkriegszeit, der Herausragendes geleistet hat". Er sei kreativ, mutig, human und engagiert gewesen. "Ich wünsche mir, dass Schüler und Lehrer hier sich das alles auch zu eigen machen", sagte der Gast von der Bezirksregierung.

Valentina Vlasic, Kuratorin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Museum Kurhaus, erzählte den Schülern vom Namenpatron ihrer Schule. Mit drei Monaten sei der nach Kleve gekommen und habe später das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium besucht. "Dort ist Joseph Beuys gerne hingegangen, weil er dort Frösche sezieren durfte", sagte Vlasic. Beuys habe aber auch einigen "Schabernack" am "Stein" betrieben. So sei er dort einmal die Regenrinne herab gerutscht und ein anderes Mal mit dem Fahrrad eine Treppe herauf gefahren. Beyus sei einer der bekanntesten Künstler der Welt. Seine Werke würden in vielen großen Städten ausgestellt, so Vlasic. Sie lud die Schüler ein, im Museum mehr über Joseph Beuys zu erfahren.

Im Anschluss an den offiziellen Festakt gab es für die zahlreichen Gäste noch Kaffee und Kuchen und für die Schüler Gelegenheit, ihre Lehrer und Klassenräume kennen zu lernen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort