Kranenburg Kahlschlag ohne Genehmigung an der Draisinenstrecke

Kranenburg · Zumindest die Gemeindeverwaltung will keine Entscheidung mit Folgen fällen. Ein Kranenburger Paar tat dies hingegen. Elfriede Angenheister, deren Grundstück an die Draisinenstrecke grenzt, hat gefällt, was ein Streckenabschnitt an Bäumen hergab.

Sieben etwa 20 Jahre alte Birken, so die Verwaltung, wurden abgeholzt. Ein Grund dafür, so die Aussage von Angenheister, waren die Blätter, die auf ihr Grundstück wehten. Das Holz soll einer Folgenutzung zugeführt werden: Der Ofen wartet. Die Bäume gehörten jedoch der Gemeinde und hätten ohne Genehmigung nicht abgesägt werden dürfen. Elfriede Angenheister ist sich keiner Schuld bewusst: "Ich habe bei der Betriebsleiterin der Grenzland-Draisinen nachgefragt, ob wir die Bäume fällen dürfen. Die hatte keine Probleme damit. Wir sollten nur dafür sorgen, dass Stämme und Äste weggeräumt werden. Auch wurde uns mitgeteilt, dass wir uns nicht an die Gemeinde wenden müssten."

Die Betriebsleiterin der Grenzland-Draisinen, Bettina Bergmans, hätte keine Zusage erteilen dürfen, wie die Gemeinde Kranenburg in einem Schreiben klarstellt. Doch hätte man, so die Verwaltung, mit der Betriebsleiterin geklärt, dass sich derartige Vorfälle in Zukunft nicht wiederholen sollten. Man will es bei dem Vorfall bei einigen mahnenden Worten belassen.

So einsichtig sich die Betriebsleiterin auch gezeigt haben mag, für die Kranenburger SPD reicht die freundliche Empfehlung aus dem Rathaus nicht aus, um den Vorfall unter der "Erledigt" abzuheften. SPD-Fraktionschef Manfred Maas bewertet die Stellungnahme der Verwaltung als nahezu sinnfreies Schreiben: "Da wird angeführt, der Bürger könne nichts dafür, da er gutgläubig gehandelt habe.

Der Grundsatz 'Unwissenheit schützt vor Strafe nicht', dürfte nach wie vor Geltung haben." Für Maas geht es nicht darum, Strafen zu fordern. Er will, dass der Schaden behoben wird. Doch scheint man davon weit entfernt zu sein. Die Verwaltung will keine Schadenersatzansprüche gegen die Draisinengesellschaft erheben, obwohl diese für die Aktion verantwortlich sei. Ein Grund dafür ist, dass man selbst Gesellschafter der GmbH sei. Auch im Hinblick auf die weitere Zusammenarbeit mit der Stadt Kleve sieht man es als nicht zuträglich an, Anzeige zu erstatten. Zumindest in dieser Kategorie scheint man gesteigerten Wert auf ein gutes Klima zu legen. Was die Natur betrifft offenbar nicht.

(RP)
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