Kalkar Kalkarer Karnevalisten trotzen dem Wetter

Kalkar · Nach Einschätzungen der Polizei waren gestern rund 1500 Närrinnen und Narren auf den Straßen der Nikolaistadt unterwegs. Auf Grund einer Sturm-Warnung wurde der Altweiber-Umzug aber gekürzt.

 Die Messdiener der Kalkarer Heilig Geist-Kirchengemeinde zogen gestern wild durch die Stadt.

Die Messdiener der Kalkarer Heilig Geist-Kirchengemeinde zogen gestern wild durch die Stadt.

Foto: Evers Gottfried

Der vierjährigen Theresa konnte das regnerisch-stürmische Wetter beim gestrigen Altweiber-Karnevalsumzug in Kalkar nichts anhaben. Als Zebra verkleidet sammelte sie, was die Plastiktüte hergab und rief allen Zugteilnehmern ein freudiges "Helau!" zu. Gemeinsam mit ihrer Mutter Anna Seifert war sie extra aus Till angereist, um das närrische Treiben auf den Kalkarer Straßen beiwohnen zu können.

Doch ihr Besuch stand - wie der von vielen anderen ebenso - am gestrigen Altweibertag zunächst auf der Kippe. "Wir haben noch lange im Auto gesessen und überlegt, ob wir rausgehen. Aber Theresa wollte unbedingt", berichtete Mama Anna Seifert. Die glücklichen Kinderaugen ihrer Tochter beim Anblick des Zuges verrieten aber, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatten.

Ein Cape schützte gestern selbst das beste und schönste Ornat vor dem zeitweise einsetzenden Regen. Kamelle wurde trotzdem geworfen.

Ein Cape schützte gestern selbst das beste und schönste Ornat vor dem zeitweise einsetzenden Regen. Kamelle wurde trotzdem geworfen.

Foto: Gottfried Evers

Insgesamt waren nach Schätzungen der Polizei wohl 1500 Menschen auf den Straßen der Nikolaistadt während des Umzuges unterwegs. "Wir hatten sicherlich schon mal doppelt so viele, aber bei dem Wetter ist es normal, dass einige fernbleiben", sagte Harald Münzner, Pressesprecher der Stadt Kalkar. Umso glücklicher war er, dass dennoch viele Karnevalisten dem Wetter trotzten.

Gestern Morgen hatte der Zug wegen einer Sturm-Warnung allerdings auf der Kippe gestanden. Eine Kommission, der unter anderem Bürgermeisterin Britta Schulz angehörte, entschied um 12 Uhr aber, dass gezogen werden kann - jedoch mit kleinen Veränderungen. So wurde der Beginn des Umzuges ein wenig nach vorne verlegt und die Strecke etwas gekürzt. "Insgesamt ist der Zug eine halbe bis dreiviertel Stunde kürzer gezogen", meinte Münzner. Doch der für den Nachmittag angekündigte Sturm machte diese Maßnahmen aus Sicht der Kommission notwendig.

 Eine Fußgruppe hatte sich beim Altweiber-Umzug als lustige Krümelmonster verkleidet.

Eine Fußgruppe hatte sich beim Altweiber-Umzug als lustige Krümelmonster verkleidet.

Foto: Evers Gottfried

Der guten Stimmung schadete dies jedoch nicht: Viele Närrinnen und Narren hatten über ihre Kostüme oder festlichen Ornate ein Cape drüber gezogen, das sie vor dem zeitweise einsetzenden Regen schützte. Zum Teil ließ sich aber sogar die Sonne kurz blicken und stellte die bunt-geschmückten Karnevalswagen doch noch in einem schönen Licht dar.

Die Karnevalisten hatten sich in diesem Jahr schließlich wieder viel Mühe gegeben: Neben Aliens (BSV Alt-Kalkar) zogen auch Piraten vom Nikolaus Kindergarten mit. Die Messdiener der Heilig Geist-Kirchengemeinde waren als Elche verkleidet und hatten an ihrem Traktor direkt die passende Nachricht angebracht: "Achtung Wild".

Für die passende Musik sorgte, während der Lindwurm zog, die Musikgruppe der Griether Karnevalsgesellschaft. Sie spielten auch beim anschließenden Rathaussturm, der ebenfalls vorverlegt wurde und in einer wesentlich kleineren Form daherkam. Nach wenigen Minuten und einem Spiel, in dem Ballons zerplatzt werden mussten, hatte die Kalkarer Karnevalsgesellschaft den Schlüssel des Rathauses erobert und es konnte in den Wirtschaften weiter gefeiert werden.

(pets)
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