Kalkar Kalkarer Rat streitet über Griether Dorfladen

Kalkar · Eine hitzige Debatte entfachte, als es um die Art der finanziellen Unterstützung des Projekts ging.

Irgendwie war abzusehen, dass der Tagesordnungspunkt 13 eine Diskussion auslösen würde. Dass die Debatte sich aber über mehr als eineinhalb Stunden ziehen würde, damit hätte vermutlich auch der größte Skeptiker nicht gerechnet. Aber: Die Parteien stecken mitten im Wahlkampf.

Und den trugen einige Ratsmitlieder am Donnerstagabend bei der Kalkarer Ratssitzung auf dem Rücken der Dorfladen-Initiatoren aus, mit dem Ergebnis, dass alles so bleibt wie im Haupt- und Finanzausschuss bereits ausgiebig besprochen: nämlich eine Einmalzahlung in Höhe von 5000 Euro an das Dorfladen-Team in Grieth sobald die Genossenschaftsgründung nachgewiesen wird. Und die Banken sollen die Sicherheit bekommen, dass das Geld sofort fließt, wenn der Zusammenschluss feststeht.

Obwohl sich bei der Abstimmung nur ein Ratsmitglied enthalten hatte und der Rest sich für die Einmalzahlung aussprach, forderte zum Beispiel Günter Pageler von der Partei Freie Bürger für Kalkar (FBK) in der vorangegangenen, hitzigen Debatte eine Verschiebung des Tagesordnungspunkts. "Wir stehen hinter dem Projekt, aber wir fühlen uns zeitlich unter Druck gesetzt", sagte er. Außerdem sei kein Antrag eingereicht worden, lediglich eine E-Mail am 17. August eingegangen. Ähnlich hatte das auch Lutz Kühnen vom Forum Kalkar wahrgenommen: "Es gibt einen Unterschied zwischen Antrag und Anfrage."

Für ihn bestand keine Notwendigkeit, in der Ratssitzung am Donnerstagabend eine Entscheidung zu treffen. Lieber hätte er noch mal mit den Initiatoren gesprochen. Schließlich könne es nicht im Sinne des Ladens sein, "das jetzt durchzuprügeln", sagte Kühnen. Von der Einmalzahlung in Höhe von 5000 Euro hatte er wenig gehalten.

Zur Erinnerung: Am Ende gab es lediglich eine Enthaltung, als es ans Eingemachte ging. Kühnen warb vielmehr dafür, Anteilsscheine zu zeichnen, damit hätte der Rat seiner Meinung nach deutlicher gezeigt, dass er an den Laden glaubt.

"Der Antrag ist sehr spät auf die Tagesordnung gekommen", gestand Bürgermeister Gerhard Fonck. Hätte er den Punkt allerdings auf die nächste Sitzung verschoben, "hatte es auch Diskussionen gegeben", so das Stadtoberhaupt.

Für ihn gab es wirklich nichts mehr zu prüfen, so wie es das Forum gefordert hatte. Zwei Geldinstitute gaben bereits grünes Licht, "das ist doch kein Risiko", sagte Fonck.

Außerdem habe es bereits Mitglieder im Rat gegeben, die anteilig gezeichnet hätten, fügte Wilhelm Wolters (CDU) hinzu. Er gehörte zu jenen, der eine schnelle Entscheidung forderten: "Seit ich im Rat bin, ist das eines der größten Engagements aus der Bürgerschaft. Wir sollten den Menschen jetzt nicht den Wind aus den Segeln nehmen", sagte Wolters.

Bereits 34 000 Euro sind über die Anteilsscheine zusammengekommen.

Für die finanzielle Unterstützung des Hansalädchens in Grieth sollen unter anderem die Mitteln aus dem Förderprogramm "Jung kauft Alt" genommen werden, das den Erwerb von Altbauten im Stadtteil Grieth fördern sollte.

(RP)
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