Kalkar Kalkars Blüten trotzen dem Regen

Kalkar · Trotz Dauerregen war das Stadtfest am 1. Mai gut besucht. Blumen und Kräuter waren das Thema. Dazu gab es fliegende Händler und viele Akteure im mittelalterlichen Gewand.

 Das schlechte Wetter hielt die Besucher nicht ab, sie schauten, was an den knapp 100 Ständen in Kalkar alles angeboten wurde.

Das schlechte Wetter hielt die Besucher nicht ab, sie schauten, was an den knapp 100 Ständen in Kalkar alles angeboten wurde.

Foto: Evers

Viele Regenschirme bestimmten das Bild des Kalkarer Frühlingsfestes. Denn es regnete nicht nur ein oder zwei Stunden, sondern den ganzen Tag. "Das hatten wir noch nie in 15 Jahren", sagte Harald Münzner, Pressesprecher der Stadt Kalkar, zum dauerhaften Nieselregen am ersten Maitag. Dennoch sei er überrascht, wie viele Besucher gekommen waren, um zu schauen und zu kaufen, was an etwa 100 Ständen angeboten wurde.

Blumen und Kräuter war das Schwerpunktthema des traditionellen Stadtfestes "Kalkar in Blüte", und so sah man großflächige Auslagen mit Kräutern in Töpfen, Frühlingsblumen und Gemüsepflanzen aller Art.

Helga Winkels aus Geldern kam gezielt nach Kalkar, um sich ganz bestimmte Tomatenpflanzen zu kaufen, mit denen sie schon gute Erfahrungen gemacht hat. Der Regen war ihr da ziemlich egal. Historische Tomatensorten waren der Renner auf dem Kalkarer Marktplatz, auch bei Biogärtnerin Alexandra Hecker aus Straelen. Seit sieben Jahren kommt sie zum Maifest nach Kalkar und bietet viele verschiedene Gemüsepflanzen und Kräuter aus ihrem Biobetrieb an. Die "Faulenzer-Tomate", die man weder aufbrechen noch hochbinden muss, gab es bei der Kräutergärtnerei Schenkendorf aus Alpen. "Bei uns gibt es auch Glockenblumenrapunzel, das ist das originale aus dem Märchen", sagt Reinhard Schenkendorf. Himbeerspinat, Bullenhornpaprika, Mönchsbart und Rüsselrettich - die Liste der vielen exotischen Gewächse, die man kaufen konnte, war lang.

Alexander Jordans vom Wesel Marketing betrachtete aus seinem Stand den um die Mittagszeit recht gut besuchten Markt und sagte: "Der Niederrheiner lässt sich nicht abschrecken, er nimmt einfach einen Schirm." Bei ihm konnte man sich informieren über Radtouren und Freizeitmöglichkeiten rund um Wesel. Wesel, Kalkar, Neuss und Emmerich sind Städte der früheren Rheinischen Hanse. Auch heute noch verbindet diese Zugehörigkeit die Gemeinden. Steffi Lorbeer vom Neuss Marketing betonte den persönlichen Kontakt der alten Hanse-Orte untereinander. Alle vier Städte präsentierten ihre kulturellen und touristischen Angebote.

Auf Markt, Altkalkarer Straße und Monrestraße hatten auch zahlreiche fliegende Händler für Bürsten, Textilwaren, Ausstechformen, Messer, Kräuterbonbons und viele andere nützliche Dinge ihre Stände aufgebaut. Neben dem kommerziellen Handel boten auch gemeinnützige Verbände wie Vereine und "Fair Trade"-Organisationen ihre Produkte an. Wilhelm Hawerkamp aus Kranenburg, Begründer des Freundeskreises Humanitäre Hilfe für Indien und Ghana, ist Stammgast in Kalkar. Handgefertigte Figuren, Taschen und farbenfrohe Stoffe aus Ghana verkauft er. "Wir bezahlen die Hersteller fair und der gesamte Überschuss fließt in die Hilfsprojekte", sagt Hawerkamp.

Im Bistro Galerie de Gildekamer konnten die Werke besichtigt werden, die 18 Künstler für eine Versteigerung zur Mitfinanzierung des Kalkarer Flügels zur Verfügung gestellt haben. Galerist Harald Rickes (Hof Nr. 3) berichtet, dass es bereits einige Gebote gibt. Die Liste der Werke mit Schätz- und Startpreisen ist auf der Webseite der Stadt Kalkar einsehbar. Die Versteigerung "Bildende Kunst für musikalische Kunst" findet statt am Dienstag, 16. Mai. Unterhaltung für die kleinen Besucher gab es bei Clown Detlef Vollrath aus Duisburg, der zum ersten Mal in Kalkar war. "Ich verwandle mich vor den Kindern ganz allmählich in einen Clown", sagt er.

Goldschmied Jürgen Hesse aus Isselburg hat zum 775. Stadtjubiläum von Kalkar einen Silberring entworfen, der einen alten Stich aus dem 17. Jahrhundert und das Stadtwappen zeigt. Zum Frühlingsfest trug Hesse, wie viele Akteure des Marktes, ein mittelalterliches Gewand. Das kulinarische Angebot hielt mit Grillspezialitäten, Fisch, Käse und gebackenen Snacks für jeden etwas bereit. Für Musik sorgten der Musikverein Calcar, das Tambourcorps Hönnepel und das Akkordeon-Orchester Bedburg Hau.

(ath)
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