Kalkar Kalkars Pfarrer schreibt "Elfchen" zu 100 Heiligen in der Nicolai-Kirche
Kalkar · Selbst in katholischen Familien weiß heute längst nicht mehr jedes Mitglied, wann es eigentlich Namenstag hat. Das sei sehr schade, findet Alois van Doornick, Pfarrer von St. Heilig Geist Kalkar. Der Seelsorger hat deshalb eine "Ausstellung" vorbereitet, die in der Kalkarer Hauptkirche St. Nicolai immer zu bewundernden Heiligendarstellungen besonders in den Blick nimmt. Sie ist bis Allerheiligen zu sehen.
100 mal elf Wörter, zusammengefasst zu 100 kleinen Gedichten - viel Arbeit hat sich Pastor van Doornick gemacht. Für jeden der 100 Heiligen, die in der Kirche von den mittelalterlichen Schnitzaltären oder den Gemälden auf die Besucher schauen, hat er ein sogenanntes "Elfchen" verfasst. Diese nach einer festgelegten Form verfassten Kurztexte verraten etwas über den Heiligen und geben zugleich noch kleine Denkanstöße.
Van Doornick erzählt: "Ich schreibe gerne auch mal ein ganzes Gedicht zum Geburts- oder Namenstag, daher habe ich mich an die Elfchen zu den Heiligen gesetzt." Dabei hat er nachgeforscht und herausgefunden, dass an 325 Stellen in der Kirche Heilige dargestellt werden. "Und sie alle sind aus der Zeit vor der Reformation", betont van Doornick - mithin sind sie also mehr als 500 Jahre alt.
An mehreren Stellen in der Kirche liegen die Elfchen des Pastors bei den jeweiligen Heiligen aus. Bücher helfen Besuchern, ihren Namenspatron zu finden. Zudem gibt es auch Informationen zu bekannten jüngeren Heiligen wie Edith Stein und Mutter Teresa, die hunderte Jahre nach Fertigstellung der Schnitzaltäre lebten und heiliggesprochen wurden.
"Wir haben hier in den ersten Tagen schon eine große Resonanz erlebt", sagt van Doornick. Auch er selbst, gibt van Doornick zu, habe bei einigen Heiligen genau nachschlagen müssen, wer sie waren und wann sie lebten.
Die Nicolai-Kirche in Kalkar ist werktags von 10 Uhr bis 11.45 Uhr und von 14 Uhr bis 17.45 Uhr geöffnet. Sonn- und feiertags kann sie von 14 Uhr bis 17.30 Uhr besichtigt werden. Wer sich selber auf die Suche nach seinem Namenspatron begeben will, hat dazu noch bis zum 1. November, bis Allerheiligen, Zeit.
