Kalkar Kalkars Politik weist Kritik des Stadtsoziologen Hoorn zurück

Kalkar · Der Vortrag von Stadtsoziologe Hans Hoorn liegt schon einige Zeit zurück. Doch Han Groot Obbink, Geschäftsführer des Kernwasser Wunderlandes, appelliert an alle Verantwortlichen in Kalkar, die Ausführungen Hoorns weiter ernst zu nehmen.

Die Forderungen des Stadtsoziologen aus Maastricht nach mehr Events, nach einem Einkaufserlebnis haben für Groot Obbink grundlegende Bedeutung. Hoorn hatte kritisiert, dass das Wunderland ein "Reservat" sei. Die Besucher würden nur zum Brüter fahren - nicht in die Stadt. Man arbeite daran, Wunderland und Stadt mehr zu verzahnen, so Groot Obbink. Aber wichtig sei dann auch, dass Geschäfte am Samstag länger geöffnet seien. Die Forums Vorsitzende Dr. Britta Schulz legt Wert darauf, dass der Infonachmittag mit Hans Hoorn unvoreingenommen über Chancen der Stadt informieren sollte. Sicher stimme sie nicht mit allen Ausführungen überein. "Aber er hat klare Ansagen geliefert."

Wie berichtet, hatte sich Hoorn vor allem das Fachmarktzentrum zur Brust genommen. Das würde er am liebsten abreißen. Es sei eine große städtebauliche Sünde. Klare Worte, die seinerzeit heftigen Widerspruch hervorgerufen hatten. Jochem Reinkens (SPD) verwies darauf, dass Hoorn wohl nur weitaus größere Städte als Vergleichsmaßstab herangezogen habe.

Wilhelm Wolters (CDU) fand das negative Urteil von Hoorn bedauerlich. "Wir haben mit einer Innenstadt von 8000 Einwohnern andere Voraussetzungen. Ich bitte um Realismus." Bürgermeister Gerhard Fonck sagte: "Wir brauchen das Zentrum, um Kaufkraft nach Kalkar zu holen und hier zu halten." Laut Fonck und Wolters ist eine Kommune auch an Sachzwänge gebunden. Damit spielten sie auf den Vorschlag von Hoorn an, das Pflaster auf dem Markt auszutauschen. Wegen des mittelalterlichen Charakters sei das unmöglich. Hoorn war wie berichtet sicher: Seine Vorschläge seien auch in kleinen Kommunen umzusetzen. Beispielsweise könnten Plakate an den Eingangsstraßen auf den Ort aufmerksam machen. Auch eine kleine Stadt müsse bei der Planung das Steuer in der Hand haben, sich nicht alles von Investoren aufdrücken lassen.

(RP)
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