Kalkar Kandidaten für Rathaus-Chefsessel

Kalkar · Bei der Bürgermeisterwahl in Kalkar wollen Britta Schulz (Forum) und Gerhard Fonck (CDU) kandidieren. Gemeinsamer Kandidat für kleine Parteien gesucht.

 Noch ist im Kalkarer Rathaus Gerhard Fonck der Verwaltungschef - im September wird der Bürgermeister aber neu gewählt.

Noch ist im Kalkarer Rathaus Gerhard Fonck der Verwaltungschef - im September wird der Bürgermeister aber neu gewählt.

Foto: Gottfried Evers

Dass der noch amtierende Kalkarer Bürgermeister Gerhard Fonck (CDU) nach 16 Jahren im Amt noch einmal eine vierte Amtszeit auf dem Chefsessel im Kalkarer Rathaus anstrebt und dies Anfang der Woche dem CDU-Stadtverbandsvorstand mitgeteilt hat, überrascht in den anderen Parteien der Nikolaistadt keinen. Sowohl Günter Pageler (FBK), Willibald Kunisch (Bündnis90/Grüne), Boris Gulan (FDP) als auch Marco van de Löcht (SPD) sagen übereinstimmend: "Das ist keine Überraschung."

Der Sozialdemokrat Marco van de Löcht wundert es jedoch, dass der Vorstand des Kalkarer CDU-Stadtverbandes Gerhard Fonck so eindeutig den Rücken stärkt. Was die nach Karneval anstehende Wahlentscheidung der Kalkarer CDU-Mitglieder betrifft, so erwartet der Vorsitzende der SPD in der Nicolaistadt zwar, Gerhard Fonck werde nominiert, aber bei einer geheimen Wahl müsse er auch eine ganze Reihe von Gegenstimmen verkraften. Diese Einschätzung teilt der SPD-Fraktionsvorsitzende im Rat, Jochem Reinkens: "Die Kalkarer CDU-Mitgliedschaft ist nicht gerade ausgeglichen. Es wird kein 'volksdemokratisches' Ergebnis geben."

Willibald Kunisch (Grüne) und Günter Pageler (FBK) sind sicher, Gerhard Fonck werde - sollte er in der CDU-Mitgliedschaft keine Mehrheit bekommen - aus dem Amt heraus für seine vierte Amtszeit kandidieren. "Er ist überzeugt, keinen Anteil an der Wahlschlappe der CDU im vergangenen Mai zu haben - obwohl er mit Bergmann in einem Boot gesessen hat", sagt Willibald Kunisch.

Der Kalkarer Grüne sagt zudem eindeutig, seine Partei werde keinen eigenen Kandidaten nominieren. "Der hätte keine realistische Chance", meint Willibald Kunisch. Welchen Kandidaten die Grünen letztlich unterstützen werden, wolle die Partei erst im März entscheiden. Ähnlich will es Kalkars FDP laut ihrem Vorsitzenden Boris Gulan halten. Der Liberale betont aber auch: "Auch wenn es vieles an Gerhard Fonck zu kritisieren gibt - die fachliche Kompetenz für das Bürgermeisteramt hat er."

Die Position der Kalkarer SPD zum amtierenden Bürgermeister scheint eindeutig. Marco van Löcht sagt: "Über Fonck sprechen wir natürlich nicht, wenn es darum geht, wer Bürgermeister werden soll." Auch Britta Schulz (Forum) kommt bei Kalkars SPD nicht gut an. "Sie hat bisher eher schwache Auftritte gezeigt", meint Marco van de Löcht.

Doch der SPD-Vorsitzende hat noch Hoffnung - ein gemeinsamer Kandidat, auf den sich die "kleinen" Parteien der Nicolaistadt einigen könnten. Bei der Wahl des Bürgermeisters müsse man über parteipolitische Grenzen hinweg gehen können. Bei der Besetzung des Amtes gehe es vor allem um die Person. "Wir führen Gespräche mit FDP, Grünen und FBK", berichtet Marco van de Löcht. Allerdings müsse der gemeinsame Kandidat realistische Chancen haben. Andernfalls werde die Kalkarer SPD einen eigenen Parteigenossen ins Rennen um den Rathaus-Chefsessel schicken.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort