Kleve/Emmerich Kein Kreuz mit dem Kreuz am Gericht

Entfernung von Kreuzen aus Gerichtssälen -­ was in Düsseldorf aktuell für hitzige Debatten sorgt, ist am Landgericht Kleve ist kein Thema. Denn in den Verhandlungsräumen der Justizbehörde in der Schwanenburg sucht man diese christlichen Symbole ohnehin vergebens. Warum, ist unbekannt.

 Vor dem Landgericht in Kleve hat Richter Peter Schöttler am Dienstag (15. Februar) den ehemaligen Mitarbeiter der Stadt Rees verurteilt.

Vor dem Landgericht in Kleve hat Richter Peter Schöttler am Dienstag (15. Februar) den ehemaligen Mitarbeiter der Stadt Rees verurteilt.

Foto: Klaus Dieter Stade

"Ich kann mich auch nicht daran erinnern, hier jemals welche gesehen zu haben”, sagt Gerichtssprecher Jürgen Ruby, der seit 1985 am Landgericht arbeitet.

Gleiches gilt auch für das Amtsgericht in Emmerich. Dessen Direktor Edmund Verbeet hält aber dennoch die Diskussion über Kreuze im öffentlichen Raum für überzogen. "Selbst wenn hier ein Kreuz im Sitzungssaal hinge, würde das doch nicht bedeuten, dass sich ein Richter aus religiösen Beweggründen in seiner Rechtssprechung leiten ließe”, sagt er.

Keine Beleidigung

Seiner persönlichen Meinung stelle ein Kreuz auch keine Beleidigung Andersgläubiger dar. "Das Kreuz ist auch ein Zeichen unserer europäischen Kultur. In einem Gerichtsaal würde es die große Mehrzahl vermutlich gar nicht wahr-, geschweige denn daran Anstoß nehmen”, ist sich der Amtsgerichtsdirektor sicher.

Und was, wenn doch? "Verständnis hätte ich dafür nicht. Aber um einen Konflikt zu vermeiden, würde ich das Kreuz, wenn es gewünscht würde, abhängen. Aber dann auch mit ganz großer Sicherheit wieder aufhängen”, sagt Verbeet.

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