Kreis Kleve Kiebitze in Gefahr - Kreis Kleve berät die Landwirte

Kreis Kleve · Die Nabu-Naturschutzstation in Kranenburg hatte Ende vergangener Woche darauf aufmerksam gemacht, dass der Bestand der Kiebitze in der Düffel - ebenso wie in ganz NRW - gefährdet sei und erst kürzlich durch Ackerarbeiten von Landwirten 20 Nester zerstört worden seien.

Diese Informationen hatte er an die Untere Landschaftsbehörde (ULB) beim Kreis Kleve weitergeleitet. Nun nahm der Kreis zu der Problematik Stellung. Bereits seit März, so heißt es in der schriftlichen Erklärung, stehe die ULB speziell bezüglich des Kiebitzes in ständigem Austausch mit der Kreisbauernschaft Kleve. Insofern sei der ULB bekannt, dass die Landwirtschaft vor Ort auch praktische Maßnahmen zum Schutz der Vögel umsetze. Die ULB erarbeite derzeit in Abstimmung mit der Landwirtschaft ein Informationsblatt zum Kiebitzschutz und gebe unter anderem auch Hinweise auf den Vertragsnaturschutz. Auf diese Möglichkeit, die Vögel zu schützen, hatte auch die Nabu in ihrem Schreiben hingewiesen.

Grundsätzlich stellt die Kreisverwaltung in ihrer Erklärung fest: Die Gründe für den Rückgang (der Wiesenvögel) können auch nicht nur in der Landwirtschaft gesucht werden. Zudem weist die Kreisverwaltung darauf hin, es sei beabsichtigt, die Nabu-Naturschutzstation zu einer Besprechung einzuladen und die Thematik gemeinsam zu erörtern.

Bei der jüngsten Zählung der Naturschutzstation vom 13. März registrierten die Nabu-Mitarbeiter 130 Kiebitz-Reviere (Paare). Bei der vorangegangenen Zählung waren es noch lediglich 98 gewesen. Damit ist laut Andreas Barkow vom Nabu in Kranenburg zwar wieder der Vorjahresstand erreicht. Dennoch hält der Experte den Bestand der Vögel in der Düffel nach wie vor für bedroht. "Wir brauchen effektive Schutzmaßnahmen für die Nester der Kiebitze", sagt Andreas Barkow. Und das ist nach Meinung des Biologen nicht mal so schwer. Der Kiebitz sei "wunderbar für eine Kooperation" auf diesem Gebiet geeignet.

So könnten die Landwirte relativ problemlos um die Nester herumfahren, wenn deren Lage vorher markiert worden sei. Es sei sogar möglich, die Nester mit einem Spaten aus der Spur des Traktors zu nehmen und beiseite zu legen, ohne dass die Vögel ihr Nest aufgeben würden. In persönlichen Gesprächen hat Andreas Barkow festgestellt, dass einige Landwirte in der Düffel dazu durchaus bereit seien. Es gelte, diesen Weg der Zusammenarbeit weiter zu gehen und bei noch mehr Landwirte das erforderliche Bewusstsein zu wecken.

(RP)
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