Kleve Kind bei Unfall lebensgefährlich verletzt

Kleve · Schwerer Verkehrsunfall an der Kreuzung Emmericher Straße/Wilhelmstraße in Kellen. Fünf Menschen verletzen sich, als zwei Autos zusammenstießen. Ein zehnjähriger Junge kam mit dem Hubschrauber in eine Spezialklinik.

 In diesem Citroën befand sich eine vierköpfige Familie aus Holland. Der Wagen kollidierte mit einem Pkw, der von einem Polen gefahren wurde.

In diesem Citroën befand sich eine vierköpfige Familie aus Holland. Der Wagen kollidierte mit einem Pkw, der von einem Polen gefahren wurde.

Foto: Evers

Als die ersten Rettungskräfte gestern Morgen an der Unfallstelle eintrafen, bot sich ihnen ein schlimmes Bild. Zwei Autos hatten sich im Kreuzungsbereich Emmericher Straße/Wilhelmstraße ineinander verkeilt. 30 Meter weiter in Richtung Emmerich stand ein völlig demolierter Kleinwagen, darin befanden sich mehrere schwerstverletzte Menschen. Sofort begannen Feuerwehrleute damit, die Verletzten mit schwerem Gerät aus dem roten Citroën Saxo zu befreien. Parallel dazu sperrten Polizisten den Unfallbereich weiträumig ab. Sofort bildete sich ein langer Stau auf der Emmericher Straße.

Zunächst war noch völlig unklar, was sich wenige Minuten zuvor ereignet hatte, denn kaum einer der Unfallbeteiligten war vernehmungsfähig. Erst nach und nach erschloss sich den Beamten ungefähr, wie es zu dem schweren Verkehrsunfall gekommen sein musste.

 Sofort nach dem Unfall bildete sich einer langer Stau.

Sofort nach dem Unfall bildete sich einer langer Stau.

Foto: Evers

Nach Darstellung der Polizei hat sich Folgendes ereignet: Gegen 8.15 Uhr war eine Familie in dem roten Citroën Saxo mit niederländischem Kennzeichen auf der Emmericher Straße (Bundesstraße 220) in Richtung Kleve unterwegs. Am Steuer saß eine Frau. In dem Fahrzeug befanden sich außerdem zwei weitere Erwachsene und ein zehnjähriger Junge. Die Personalien der Familie standen gestern noch nicht fest. An der Ampelkreuzung zur Wilhelmstraße wollte die Fahrerin des Citroën Saxo nach links abbiegen. Ein 35-jähriger Mann aus Polen fuhr in einem silberfarbenen Chrysler LX von Kleve kommend auf der B 220 in Richtung Emmerich. Im Kreuzungsbereich stießen beide Fahrzeuge dann zusammen.

Die Wucht des Aufpralls war so groß, dass der rote Citroën um seine eigene Achse gedreht und etwa 30 Meter weit in Richtung Emmerich geschleuderte wurde. Auch den Chrysler warf der Zusammenstoß aus seiner Bahn, er schleuderte gegen einen schwarzen Citroën Berlingo, in dem eine 38-jährige Frau aus Kleve an der Ampel auf der Wilhelmstraße wartete.

Das Kind wurde im Citroën Saxo eingeklemmt und musste durch die Feuerwehr befreit werden. Es wurde bei dem Verkehrsunfall lebensgefährlich verletzt und zunächst mit dem Rettungswagen ins Klever Krankenhaus gebracht. Von dort flog ein Rettungshubschrauber den Zehnjährigen in eine Spezialklinik. Die drei weiteren Insassen des niederländischen Autos verletzten sich schwer, schweben aber nach Angaben der Polizei nicht in Lebensgefahr. Der Chrysler-Fahrer erlitt bei dem Verkehrsunfall lediglich leichte Verletzungen. Die Fahrerin des schwarzen Citroën Berlingo blieb unverletzt.

Noch Stunden nach dem schweren Unfall hielten sich zahlreiche Polizeikräfte sowie rund 30 Feuerwehrmänner der Löschzüge Kleve, Griethausen und Kellen an der Unfallstelle auf, um den Kreuzungsbereich zu räumen und die genaue Unfallursache zu ermitteln. Bis etwa 13.10 Uhr war der Bereich weiträumig gesperrt. Polizeibeamte leiten den Verkehr, der sich bis in die Klever Innenstadt hinein aufgestaut hatte, ab.

Die Staatsanwaltschaft Kleve beauftragte einen Sachverständigen zur Erstellung eines Gutachtens. Dabei wird es wohl vor allem um die Frage gehen, ob die Fahrerin des Citroëns aus den Niederlanden dem polnischen Chryslerfahrer die Vorfahrt genommen hatte oder ob dieser vielleicht mit hoher Geschwindigkeit bei Rotlicht über die Ampel gefahren war.

Der Citroën Saxo und der Chrysler wurden von der Polizei sichergestellt. An den beteiligten Fahrzeugen entstand erheblicher Sachschaden. Der Opferschutz der Polizei Kleve betreut die niederländische Familie und die weiteren Unfallbeteiligten.

(RP)
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