Kalkar Kindertagespflege nun an der Monrestraße in Forum-Räumen

Kalkar · Die gute Nachricht vorweg: Tagesmutter Kathrin Höfkens (33) hat eine neue Bleibe für die "Pantoffelzwerge" gefunden. Nach einer Berichterstattung in der Rheinischen Post hatten sich zahlreiche Vermieter bei ihr gemeldet. Entschieden hat sie sich letztendlich für David van Aken, selbstständiger Bauingenieur und Immobilienbesitzer aus Kalkar. "Ich bin überwältigt von der großen Resonanz und möchte mich bei allen bedanken, die mir ihre Hilfe angeboten haben", sagt Höfkens. Ab dem 1. August wird sie die Kindertagespflege in der Monrestraße, Hausnummer 37, anbieten.

Und das ist dann vielleicht auch die schlechte Nachricht: Denn in den etwa 70 Quadratmeter großen und renovierten Räumlichkeiten - früher war dort das Friseur- und "Pokal"-Geschäft Punter - hat seit knapp einem Jahr die Wählergemeinschaft "Forum Kalkar" ihr Büro. Seitdem können Bürger dort dienstags, donnerstags und samstags, jeweils zwei Stunden lang, ihr Anliegen vortragen. Zudem bietet Viktor Weyers von der Initiative "Kalkar hilft" dort donnerstagabends Sprachkurse für Flüchtlinge an. Alle 14 Tage samstags von 10 bis 12 Uhr ist in der sogenannten Bürgerbegegnungsstätte des Forums auch das Flüchtlingscafé von "Kalkar hilft" untergebracht.

"Das wird auch in Zukunft so bleiben", sagt van Aken, der selbst Mitglied im Forum Kalkar, sogar Vorstands- und Ratsmitglied ist, und ergänzt: "Allerdings wird die Sprechstunde dann nur noch samstags von 10 bis 12 Uhr angeboten, da die Räumlichkeiten in der Woche von der Tagesmutter belegt sind."

Nach den gewonnenen Wahlen 2014 und 2015 also weniger Service und Bürgernähe beim Forum? Britta Schulz, Vorsitzende des Forums und seit Oktober 2015 auch Verwaltungsoberhaupt der Stadt Kalkar, sieht das anders: "Da ich nun Bürgermeisterin bin, können die Leute gerne einen persönlichen Termin mit mir vereinbaren oder auch in meine Bürgersprechstunde kommen." Alle vier Wochen donnerstags von 16.30 bis 18 Uhr bietet Schulz diesen Dienst im Rathaus an. Zudem habe die Frequenz bei den Bürgersprechstunden des Forums stark nachgelassen. "Vor der Wahl waren regelmäßig Bürger in den Sprechstunden, nach der Wahl wurden es immer weniger", sagt Schulz, die eingesteht, dass sie Höfkens zwar helfen wollte, aber gar nicht an die eigenen Forum-Räume gedacht hat. Erst im Gespräch mit van Aken, den sie selbst vermittelt hat, sei man auf die Idee gekommen.

Und ihrer Meinung nach bringe es nichts, wenn sich auf der einen Seite Mitglieder, zurzeit sind es 160, die Beine in den Bauch sitzen und auf der anderen eine Tagesmutter händeringend einen Raum in Kalkar sucht. "Hier ist im sozialen Bereich ein Engpass entstanden, also haben wir dem Bürger-Forum-Kalkar eine bessere Nutzung zugesprochen", sagt Schulz. Übrigens ein einstimmiger Vorstandsbeschluss.

(RP)
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