Kalkar Kirchenorgel mit 1000 Pfeifen in St. Pankratius saniert

Kalkar · Die "Königin der Instrumente", die Orgel von St. Pankratius in Altkalkar, war nach 30 Jahren doch etwas verstaubt. Das im Turm der Kirche fast versteckte Instrument war nach Einschätzung des Orgelbauers Uwe Renard aus Kevelaer jedoch immer noch ordentlich in Schuss und gegenüber den Fenstern gegen Kälte gut isoliert. Nachweislich ist das Instrument aus verschiedenen alten Bauteilen früherer Orgeln zusammengestellt: Es gibt ein Register, das Orgelpfeifen aus drei verschiedenen Legierungen mit unterschiedlichem Bleianteil besitzt. Das gilt auch für die Reihe der silberblanken Pfeifen, die vom Kirchenraum her den neugotischen Orgelprospekt bilden und gar nicht spielbar sind.

 Orgelbauers Uwe Renard in der St.-Pankratius-Kirche.

Orgelbauers Uwe Renard in der St.-Pankratius-Kirche.

Foto: Gemeinde

Die sechzehn verschiedenen Klangfarben (Register) bestehen aus je einer Serie von 75 Pfeifen von der kleinsten 15 Zentimeter großen Metallpfeife bis zur drei Meter großen sonoren Holzpfeife. So musste der Orgelbauer alle 1000 Pfeifen einzeln ausbauen, die kleineren waschen, die größeren ausputzen und wieder einbauen und neu stimmen. Hinzu kamen die Pflege des großen Blasebalgs, der für konstanten Luftdruck auf die Pfeifen sorgt, sowie der Elektrik der Registerschaltungen. Nah am Ton ist der Organist dadurch, dass jede Pfeife einzeln von der Spieltischklaviatur aus über einen schmalen Holzsteg geöffnet und geschlossen wird. So ist das Orgelinnere nicht nur von Pfeifen, sondern von einem Gewirr an feinen Holzzügen bestimmt. Zum feinen Abstimmen aller Register in sich und in Übereinstimmung mit den anderen 15 Registern benutzt Uwe Renard eine eigene kleine Klaviatur, die ihn mit einem elektrischen Aufsatz auf dem Spieltisch jeden Ton auch im Orgelinneren anspielen lässt.

Die Kosten dieser Orgel-Reinigung nach Jahrzehnten von weit über 10.000 Euro muss die Pfarrgemeinde selbst tragen, wobei Heilig Geist noch sechs andere Orgeln in Pflege hat.

(RP)
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