Kleve Klassik und Swing von der Luftwaffe

Kleve · Ein Benefizkonzert gibt das Luftwaffenmusikkorps Münster am 27. April ab 20 Uhr in der Klever Stadthalle. Der gesamte Erlös geht an die Gesellschaft für internationale Begegnungen Kleve. Die Eintrittskarte kostet 16 Euro.

 Das Luftwaffenmusikkorps Münster bei einem Auftritt in Gaesdonck im vergangenen November.

Das Luftwaffenmusikkorps Münster bei einem Auftritt in Gaesdonck im vergangenen November.

Foto: Luftwaffe

Dass ein Musikkorps der Bundeswehr mehr kann als einen Marsch, ahnt man gelegentlich, wenn man im Fernsehen zum Beispiel einen "Großen Zapfenstreich" zur Verabschiedung eines Bundespräsidenten miterleben darf. Am 27. April wird auch das Publikum in Kleve in diesen Genuss kommen. Mit einem Benefizkonzert wird das Luftwaffenmusikkorps Münster unter der Leitung von Hauptmann Alexander Kalweit in der Stadthalle gastieren und den Zuhörern eine breite Palette ihres Repertoires präsentieren. Der gesamte Erlös geht an die Gesellschaft für internationale Begegnungen e.V. Kleve. Das Konzert ist ein Teil der Veranstaltungsreihe zum 775. Geburtsjahr der Stadt Kleve.

Die Bandbreite von Klassik bis Pop und Swing spiegelt sich im geplanten Programm der "hochklassigen" Veranstaltung, wie Stephan Derks, Leiter des Fachbereichs Kultur in Kleve, es betont. Die Ouvertüre zur Strauß-Operette "Die Fledermaus" wird das Konzert eröffnen. Auf einen klassischen Marsch folgen Volkslieder aus Armenien, die sogleich ungewöhnliche Akzente setzen werden.

Alexander Kalweit, der das Orchester der Luftwaffe dirigieren und den Abend moderieren wird, betont, er habe bei der Musikauswahl darauf geachtet, dass Originalkompositionen für das große symphonische Blasorchester als auch Bearbeitungen klassischer Stücke sich abwechseln.

Die "Fanfare 2000", im Jahre 1999 komponiert von Udo Jürgens, wird den zweiten Teil des Programms einleiten. "Hier sollen frische und lebendige Stücke für Spannung sorgen", beschreibt Alexander Kalweit die Abfolge. Titel wie "Sing, when you´re Swinging", "Grace" oder das berühmte "Sing, sing, sing" von Louis Prima sprechen für sich.

Das Musikkorps, bestehend aus 40 Männern und zehn Frauen, nennt sich auch selbst die "klingenden Botschafter der Streitkräfte". Wie Einsatzplaner Oberstabsfeldwebel Ferdinand Hülshoff bestätigt, sind alle ihre Konzerte, wenn es keine militärischen Einsätze sind, für wohltätige Zwecke. Davon gibt es 30 bis 35 pro Jahr zu ganz unterschiedlichen Gelegenheiten, zum Beispiel wenn ein Hospiz gegründet wird, oder zu Gunsten humanitärer Stiftungen. Immer aber gehe der Erlös zu 100 Prozent an die jeweilige gemeinnützige Organisation. Beim Benefizkonzert in Kleve wird über die Gesellschaft für Internationale Begegnungen der "Internationale Musiksommer des Campus Cleve" unterstützt, bei dem es zum einen Meisterkurse für junge Studenten geben wird, zum anderen ein studentisches Musikfestival mit über 100 Konzerten.

Für den 29-jährigen Dirigenten Alexander Kalweit hat der Besuch in der Stadt Kleve auch einen persönlichen Aspekt, denn dort hat der Soldat vor zwei Jahren genau zeitgleich mit einem Gastauftritt den Masterabschluss seines Musikstudiums gemacht. Das Studium absolvierte der Berufssoldat an der Robert Schumann Hochschule in Düsseldorf, die mit der Bundeswehr kooperiert. In seiner Studienzeit arbeitete er mit verschiedenen Orchestern, wie zum Beispiel der Neuen Philharmonie Westfalen, den Duisburger Philharmonikern und auch dem Orchestra Sinfonica di Sanremo. Er ist Träger des Akademie-Verdienstpreises 2013. Sein Studium schloss er mit Auszeichnung ab. "In Kleve war es vor zwei Jahren sehr schön, wir kommen gerne noch einmal hierher", sagt der Dirigent.

(ath)
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