Gemischte Bilanz Ein Jahr Kampf gegen das Kleinstgeld in Kleve

Kleve · Vor einem Jahr haben die Einzelhändler in Kleve die Ein- und Zwei-Cent-Münzen aus den Kassen verbannt. Jetzt ziehen sie eine gemischte Bilanz.

"Das war ein super Marketinggag. Aber das Thema ist eingeschlafen", sagte der Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Kleve, Achim Zirwes. Bei den Einzelhändlern selbst sind die Einschätzungen unterschiedlich. Ein Händler berichtete, die Aktion stoße nach wie vor bei den Kunden auf eine positive Resonanz. Ein anderer räumte ein, er sei nach einem Jahr ernüchtert. Die Hoffnungen, wirklich etwas in Bewegung zu setzen, hätten sich nicht erfüllt.

Bei einer Umfrage der Hochschule Rhein-Waal unter Kunden und Händlern in Kleve bewerteten 72 Prozent der 376 befragten Verbraucher das Auf- oder Abrunden beim Bezahlen als "gut" oder "sehr gut", nur 13 Prozent als negativ. Unter den befragten teilnehmenden Händlern zeigten sich dagegen lediglich 57 Prozent zufrieden. Die Hoffnung, durch das Runden die Verwaltungskosten für den Bargeldbestand zu reduzieren, erfüllte sich für die meisten Händler nicht.

Zu Beginn der Aktion waren in rund 80 Geschäften Hinweisschilder zu sehen mit der Aufschrift: "Geehrte Kunden, wir RUNDEN". Beträge von ein bis vier Cent werden auf- oder abgerundet, damit Ein- und Zwei-Cent-Münzen überflüssig werden. In der niederrheinischen Grenzstadt kaufen auch viele Niederländer ein, wo das Auf- und Abrunden gang und gäbe ist.

(see/lnw)
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