Kleve Kleve näher ans Wasser

Kleve · Die Straße Bleichen soll entsiegelt, der Bereich zwischen Kermisdahl/Spoykanal und Stadthalle zum Park ausgebaut und der Ausbau des Ufers soll mit europäischen Mitteln gefördert werden. Radfahren von 20 bis 8 Uhr in der City.

 So soll der Bereich Stadthalle künftig aussehen, sagt der vorläufige Plan der Stadt Kleve.

So soll der Bereich Stadthalle künftig aussehen, sagt der vorläufige Plan der Stadt Kleve.

Foto: Stadt Kleve

Radfahren in der Klever City: Die Polizei sagt, es ist zu gefährlich und beruft sich auf ihre Unfallstatistik. Die Stadt schließt die Freigabe der steilen Straße an Sonn- und Feiertagen aus, schlägt aber vor, die Fußgängerzone ein Pilot-Jahr lang nach den Öffnungszeiten der Geschäfte für Radfahrer zu öffnen. Das empfahlen gestern Nachmittag auch die Politiker des Umwelt- und Verkehrsausschusses, der im Klever Rathaus tagte.

 Die Straße Bleichen (vorne) soll einer Grünanlage mit Spazierweg weichen.

Die Straße Bleichen (vorne) soll einer Grünanlage mit Spazierweg weichen.

Foto: Evers / Fleuren (Pilot)

Wenn der Rat entsprechend beschließt, können künftig die Hagsche Straße und die Große Straße, Kavarinerstraße und Gasthausstraße für die Fahrradfahrer von 20 Uhr bis 8 Uhr befahrbar sein. Wenn es allerdings zu Unfällen wie in der Vergangenheit kommen sollte, wird das Pilotprojekt abgebrochen und die Straße wieder für den Fahrradverkehr gesperrt. Kleves technischer Beigeordneter Jürgen Rauer unterstrich, dass dann aber für die Radler in einer Fußgängerzone Schrittgeschwindigkeit gilt.

Während Paul Zigan für die Offenen Klever wegen der Gefährlichkeit gegen eine Öffnung der Fußgängerzone stimmte, schlug Alexander Frantz (SPD) vor, bei Unfällen nicht gleich auch Kavariner- und Gasthausstraße zu sperren. Die CDU stimmte "mit Bauchschmerzen" zu. Erich Nuy: "Jeder Unfall ist einer zu viel". Michael Bay für die Grünen verwies auf andere Städte mit ebenfalls steilen Straßen, in denen Radfahrer und Fußgänger auch unfallfrei gleichzeitig unterwegs seien.

Kleve soll weiter ans Wasser rücken: Wie das gehen soll - möglichst auch mit europäischen Mitteln gefördert, stellte Willibrord Janßen, Leiter des Fachbereichs Tiefbau, den Ausschussmitgliedern vor: Die Straße Bleichen soll abgebaut werden. Die Böschungen zum Wasser hin sollen flacher werden, der Zugang zum Kermisdahl schöner ausfallen, die Wege entlang des Gewässers durch neue Grünanlagen führen. Der Bereich vor der Stadthalle könnte als Platz bis direkt übers Wasser geführt werden.

Das wäre der Bereich der Planung, die für Brüssel förderwürdig wäre. Zur Planung, die gestern als erster Entwurf (so Rauer) vorgestellt wurde, gehört auch die vernünftige Gestaltung der Parkplätze rund um die Stadthalle und der Abriss der Häuser in städtischem Besitz zwischen Stadthalle und Lohstätte und Wasserstraße und Bleichen. Dies würde nicht gefördert.

Zusätzlich sollen in dem Gewässer bis zur alten Eisenbahnbrücke (Beginn Campus) auch Schilfinseln als Brutplätze oder als Schutz für Fische gesetzt werden. Dienen soll diese Maßnahme sicherlich auch der Verbesserung der Innenstadt – gefördert wird sie aber, um den ökologischen Zustand der innerstädtischen Gewässer zu verbessern. Doch auch diese Maßnahmen stehen und fallen mit dem Erhalt der Schleuse. Umgesetzt werden sollen sie zwischen 2013 und 2019.

(RP)
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