Kleve Kleve nimmt Abschied vom alten Rathaus

Kleve · In den kommenden Tagen wird vor dem Rathaus ein 80 Tonnen schwerer Abrissbagger aufgebaut. Donnerstag soll der Bagger nach kurzer Abschiedsfeier vom alten Gemäuer seine Arbeit beginnen.

 Der Gebäudeteil des Ratssaales wird als erster abgerissen. Auf dem ehemaligen Parkplatz davor wird ein 80-Tonnen-Bagger aufgebaut.

Der Gebäudeteil des Ratssaales wird als erster abgerissen. Auf dem ehemaligen Parkplatz davor wird ein 80-Tonnen-Bagger aufgebaut.

Foto: Klaus Stade

Morgen soll der Bagger kommen. Seine Aufgabe: Abriss des Rathauses. Donnerstag wird er sein Werk beginnen. "Es ist ein großes Gerät, 80 Tonnen schwer, das wir auf dem alten Parkplatz vor dem Ratssaal aufbauen. Dann müssen wir den Greifarm montieren, mit dem schließlich das Rathaus abgerissen wird", sagt Frank Smola von der Klever Tönnissen GmbH, die das Haus abreißt und neu baut.

Jetzt gelte es Abschied zu nehmen von dem alten Gemäuer, in dem so mancher Klever noch das Licht der Welt erblickte, als der Klosterbau noch Krankenhaus war. "Das Gebäude hat uns viele Jahre als Krankenhaus und Rathaus gedient. Für viele, auch für uns, ein emotionaler Moment — wir möchten dem Haus Lebewohl sagen", sagt Smola. Schon Bauzaun und die Abrissvorbereitungen haben die Aufmerksamkeit der Bürger geweckt, erklärt Smola. Er sehe im Abrissbeginn einen "markanten Zeitpunkt", den Klever Bürger vielleicht wahrnehmen möchten. Deshalb werden am Donnerstag, 22. August, zwischen 9 und 10 Uhr, das Bauunternehmen und geladene Gäste ebenso wie Klever Bürger in einem Akt gleichzeitig Abschied nehmen und den Abriss mit dem Großgerät einläuten können. Dazu sind Politik und Bürgermeister ebenso eingeladen, wie die Planer des neuen Rathauses vor Ort sein werden. Vom Kölner Büro Astoc (das auch das Werkstattverfahren um die Unterstadt "gewonnen" hat) kommt als für das Rathaus federführender Architekt Astoc-Geschäftsführer Andreas Kühn. Zudem werden Vertreter des Büros Lorber + Paul, das mit Astoc den Klever Bau in einer Planungsgemeinschaft entworfen hat, erwartet. Im Pendant zum ersten Spatenstich werde man nach 9 Uhr den ersten "Abrissbiss" wohl mit mehreren auf dem Bagger vollziehen, sinniert Smola. Ab 10 Uhr sollen dann die Arbeiten beginnen können.

Der Bagger wird mit dem Abriss des neuen Anbaus neben dem alten Krankenhaus beginnen, in dem der Ratssaal untergebracht ist. "Dort müssen noch die Fenster 'raus, ansonsten ist das Gebäude schon entkernt, so dass wir damit Donnerstag auch direkt anfangen können", erklärt Smola. Der 80 Tonnen schwere Bagger werde sich durch diesen Bau "kneifen" und anschließend den Hauptriegel des alten Krankenhauses Stück für Stück abreißen. Bis Ende Oktober, Anfang November soll das Gebäude bis aufs Fundament abgetragen sein. Dann kann der Neubau beginnen. Die Stadt Kleve rechnet mit einer Bauzeit von rund zwei Jahren, die Baukosten seien mit 11,6 Millionen Euro gedeckelt, so die Stadt.

Während der alte Bau noch verklinkert der Witterung locker trotzen konnte, hat die Stadtspitze dem Rat einen Neubau mit Putz über Wärmedämm-Verbundsystem vorgelegt, der dann auch so beschlossen wurde. Der soll zwar Passivhaus-Standard einhalten, ist aber andererseits erheblich pflegeintensiver, als der inzwischen für den Niederrhein typische, robuste Klinker. So der so: Der Bau soll später Mittelpunkt und Blickfang des "Rathausviertels" werden, wie auch immer das nach der Sontowski-Entscheidung aussehen wird.

(RP)
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