Kleve Turmsanierung kostet 54.000 Euro

Kleve · Evangelische Kirchengemeinde bittet nach den Arbeiten am Glockenturm um finanzielle Hilfe.

 Turmsanierer (v. l.): Georg Freuling, Günter Meyer, Achim Rohländer, Heinz-Josef van Aaken.

Turmsanierer (v. l.): Georg Freuling, Günter Meyer, Achim Rohländer, Heinz-Josef van Aaken.

Foto: eve

Im Mai wollte Pfarrer Achim Rohländer mit Besuchern lediglich zu einer kurzen Besichtigung des 20 Meter hohen Glockenturms steigen, als Denkmalpfleger Doktor Andreas Stürmer den Blick über die Holzbalken schweifen ließ und Fäulnis entdeckte. Hier muss ein Experte ran, hieß es sofort. Heute nach der Sanierung steht die Evangelische Kirchengemeinde Kleve vor Kosten in Höhe von 54000 Euro. Die Gemeinde, vertreten durch die Pfarrer Achim Rohländer und Georg Freuling, bittet Klever um finanzielle Hilfe. Die kleine Kirche zähle zu den historischen Ecken Kleves und sei eine Spende wert.

Was konkret verändert wurde und wie es zu dem hohen Aufwand kam, erläutert Diplomingenieur Heinz-Josef van Aaken. Er wurde vor einem halben Jahr als Sachverständiger ins Boot geholt. Nachdem er das Innere des Turms detailliert untersucht hatte, stand fest: Die Überprüfung von innen reichte nicht aus, um das tatsächliche Ausmaß des Schadens festzustellen. "Es handelte sich bei den Schäden um eine bedrohliche Fäulnis", sagt van Aaken. Mit großen Anstrengungen errichtete die Baufirma ein freistehendendes Gerüst. Das Ergebnis der anschließenden Überprüfung: Witterungsschäden. Offenbar waren nach außen freiliegende Schrauben von Rost betroffen. Auf diese Weise konnte Feuchtigkeit in das Innere der Konstruktion gelangen, erzählt der Diplomingenieur.

"Bei einem Verfallprozess aufgrund von Pilzen oder Feuchtigkeit ist das Ausmaß oft weitaus schlimmer als in anderen Fällen, da hier großflächig betroffenes Holz ausgeschnitten werden muss", berichtet van Aaken. Die Firmen Elbers Gerüstbau, Winfried Janssen-Bedachungs-GmbH und Bauschreinerei Berns nahmen die Sanierungsarbeiten gemeinsam in die Hand. Marode Holzteile entnahmen die Handwerker dem Turminneren und ersetzten diese mit massivem Eichenholz. Außen ist Lerchenholz verwendet worden. "Wir haben jetzt Schrauben aus Edelstahl eingesetzt, die mit Holzstopfen abgedeckt sind. Das Ergebnis ist zufriedenstellend", so der Sachverständige.

Die Gemeinde freut sich. Denn durch die Sanierung kann die Glocke jetzt doch noch pünktlich zum Weihnachtsfest wieder traditionell läuten. Im Anschluss werden dann wie gewohnt Samstagabend-Gottestdienste, Andachten oder Taize-Gebete an der Böllenstege stattfinden.

(vdSa)
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