Kleve/Aengenesch Explosion: Bewährungsstrafe für Gas-Lieferanten

Kleve · Im Prozess um die die schwere Explosion in einem Haus in Aengenesch hat das Gericht ein Urteil gefällt: Der Gas-Lieferant hat ein Jahr und drei Monate Haft zur Bewährung bekommen. Bei dem Unglück wurde eine Frau schwer verletzt.

 Frau Nordmann lag nach der Explosion in ihrem alten Haus einen Monat im Koma und erlitt schwerste Verletzungen. Heute findet die Verhandlung im Landgericht Kleve statt.

Frau Nordmann lag nach der Explosion in ihrem alten Haus einen Monat im Koma und erlitt schwerste Verletzungen. Heute findet die Verhandlung im Landgericht Kleve statt.

Foto: Seybert

Bei der Verhandlung am Donnerstag im Klever Landgericht wurden ab neun Uhr die Zeugen zum Unglück in Aengenesch befragt. Darunter waren auch das 44-jährige Opfer der Gasexplosion und der 42-jährige Angeklagte.

Im Februar zerstörte nach der Befüllung eines Gastankes vor dem Haus des Opfers eine Explosion das Anwesen der Familie Nordmann. Der Angeklagte war mit der Befüllung eines Gastankes am Haus beauftragt. Während der Befüllung seien laut Staatsanwaltschaft 100 Liter Flüssiggas ausgetreten und in den Keller des Anwesens geflossen.

Stunden später kam es zu einer schweren Explosion bei der die 44-Jährige lebensgefährliche Verletzungen erlitt. Das Haus wurde bei der Explosion komplett zerstört. Bei der Verhandlung sagte der Angeklagte aus, er habe nicht wahrgenommen, dass Gas außerhalb des Tankes ausgetreten sei. "Es tut mir leid, aber es liegt nicht in meiner Verantwortung", sagte er dem Gericht.

Der Sachverständige des Gerichts geht davon aus, dass der Angeklagte die Explosion fahrlässig herbeigeführt hat. Das Landgericht folgte dieser Einschätzung: Es verurteilte den Gas-Lieferanten zudem wegen fahrlässiger Körperverletzung zu einem Jahr und drei Monaten Haft auf Bewährung. Er muss zusätzlich 100 Stunden Sozialdienst leisten.

(skr)
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