Kleve Zwei tote Kinder - Brandursache war Adventskranz

Kleve · Die nicht gelöschten Kerzen auf einem Adventskranz sorgten für den Brand eines Einfamilienhauses in der Schüttestraße in Kleve-Materborn. Dabei kamen zwei Kinder im Alter von drei und acht Jahren ums Leben. Die Nachbarn zeigten sich am Dienstag bestürzt. Blaulicht-Report Kleve rief zu Spenden auf. Die Stadt will der Familie eine Wohnung stellen.

Kleve: Zwei Kinder sterben bei Hausbrand
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Durch das Feuer in dem Haus, in dem eine 42 Jahre alte Frau mit ihren elf Kindern im Alter zwischen drei und 19 Jahren lebte, sind zwei der Kinder im Alter von drei und acht Jahren ums Leben gekommen. Beide Kinder waren Jungen. Die Frau ist nach Angaben der Polizei Ärztin in einem Klever Krankenhaus. Die nicht gelöschten Kerzen eines Adventskranzes seien der Auslöser für den Brand gewesen, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei mit. Die Familie hat einem Brandgutachter zufolge die Kerzen an dem Kranz nicht ausgeblasen.

Die Stadt kündigte am Dienstag an, der Familie eine Wohnung zur Verfügung zu stellen, sobald die Familienmitglieder aus dem Krankenhaus entlassen werden. Hilfsorganisationen wollen Möbel und weitere Alltagsgegenstände auftreiben. Blaulicht-Report Kleve ruft auf seiner Facebook-Seite zu Spenden für die Familie auf. Damit soll der Familie zumindest bei den Beerdingungskosten geholfen werden.

"Schrecklich ist das. Die haben immer hier gespielt und waren so fröhlich", berichtet ein älterer Nachbar mit Tränen in den Augen. Schon in der Brandnacht hatten die Nachbarn laut der Feuerwehr große Hilfsbereitschaft bewiesen. Beim Eintreffen der um 1.20 Uhr alarmierten Wehr, die mit drei Löschzügen angerückt war, stand das Erdgeschoss laut Einsatzleiter Ralf Benkel bereits im "Vollbrand". Die 42-Jährige hatte sich mit acht ihrer Kinder - alle waren verletzt (Rauchvergiftungen) - ins Freie retten können. Sie wurden bereits in Nachbarwohnungen betreut und versorgt.

Laut Angaben der Polizei hat der 19-jährige Sohn einige seiner Geschwister retten können, indem er sie durch ein geöffnetes Fenster im ersten Stock einigen zur Hilfe herbeigeeilten Nachbarn herunterreichte.

Doch noch sollten sich zwei Kinder im Haus befinden. Fünf Trupps mit je zwei Feuerwehrleute drangen mit schwerem Atemschutz in das brennende Gebäude ein und suchten nach den Vermissten. Sie fanden die leblosen Körper der Kinder im ersten Obergeschoss. Sofort eingeleitete Reanimationsversuche vor dem Haus blieben jedoch erfolglos. Die Notärzte - insgesamt waren fünf Notärzte und acht Rettungswagen an der Schüttestraße - konnten nur noch den Tod der Kinder feststellen.

Die 55 Feuerwehrleute waren noch bis 5.30 Uhr im Einsatz. Dann erst war der Brand gelöscht. Das Feuer hatte das Innere des Hauses laut Einsatzleiter Ralf Benkel völlig zerstört. Einsturzgefahr besteht nach seiner Einschätzung jedoch nicht.

Die verletzten Hausbewohner wurden vom polizeilichen Opferschutz sowie der Notfallseelsorge betreut und sind in Krankenhäusern untergebracht worden.

(RP)
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