Kleve Klever Citynetzwerk in der Krise

Kleve · Auf großes Interesse ist der Runde Tisch des Klever Citynetzwerks (KCN) in der Stadthalle gestoßen. Rund 50 Unternehmer und interessierte Bürger brachten ihre Wünsche nach mehr Unterstützung für den Einzelhandel hervor und Ideen ein, wie Kleve als Einkaufsstadt weiter nach vorne gebracht werden kann. Gleichzeitig deutete sich aber auch an: Das KCN in seiner jetzigen Form wird es wohl nicht mehr lange geben. Für den 14. November sind die Mitglieder aufgerufen, über die Auflösung der Händlervereinigung abzustimmen.

Größter gemeinsamer Wunsch war, dass sich die neu gegründete Wirtschaft, Tourismus und Marketing Stadt Kleve GmbH (WTM) stärker für die Händler der Stadt einsetzt. "Unsere Mitglieder wünschen sich, dass die WTM Visionen entwickelt. Gleichzeitig sind sie auch bereit, an der Umsetzung mitzuarbeiten", sagt KCN-Vorstandsmitglied Astrid Vogell. Konkrete Wünsche, die beim Runden Tisch geäußert wurden, waren eine Steigerung der Attraktivität der City jenseits von verkaufsoffenen Sonntagen, die Steigerung der Aufenthaltsqualität, die Verbesserung der Parkplatzsituation, die Stärkung von Randbereichen und die Verlegung des Weihnachtsmarktes vom Forstgarten in die Innenstadt.

"Wir brauchen eine Institution, die professionelles Stadtmarketing betriebt", sagt Vogell. Die ehemalige Kleve Marketing GmbH und die Wirtschaftsförderung der Stadt waren Anfang des Jahres zusammengelegt worden. Neuer Chef ist Joachim Rasch. Viele Händler beklagen, dass positive Effekte für die Innenstadt bisher ausgeblieben sind.

Aber auch am KCN selbst entzündete sich in letzter Zeit vermehrt Kritik. Einigen Mitgliedern fehlte die Transparenz. Für viele ist ein Engagement im KCN nicht attraktiv genug. Auch anderweitig sind die Probleme groß: Jüngst hatten einige kleine Geschäfte, denen es wirtschaftlich schlecht geht, ihre Zugehörigkeit zum KCN gekündigt. Nun fehlen Mitglieder und Geld.

Derzeit sieht es so aus, als suche man nach einer Nachfolgelösung für das KCN. "Es gibt genügend Geschäftsleute, die bereit sind, sich in einer anderen Struktur zu engagieren", sagt Vogell. Vielleicht wird den ehemaligen Straßengemeinschaften wieder mehr Bedeutung zukommen, vielleicht wird es ein ganz neues Konstrukt geben. Entscheiden müssen die Mitglieder am 14. November. Fragt man Astrid Vogell heute, sagt sie: "In der Form hat es keinen Sinn, das KCN weiterzuführen."

(RP)
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