Kleve Klever Narren feiern Prinz Andreas

Kleve · Tausende Zuschauer haben den 66 Zugnummern großen Rosenmontagszug vom Straßenrand aus verfolgt. Mit dabei waren viele bunt-geschmückte Wagen und Fußgruppen. "Quaker" gaben Rathaus einen neuen Hundertwasser-Anstrich.

 Helau! Der diesjährige Prinz Andreas der Grenzenlose zog gemeinsam mit seinem Verein "Schwanenfunker", seiner Garde, den Gardefrauen sowie seinen beiden Tanz- und Musikgruppen durch die belebte Klever Stadt.

Helau! Der diesjährige Prinz Andreas der Grenzenlose zog gemeinsam mit seinem Verein "Schwanenfunker", seiner Garde, den Gardefrauen sowie seinen beiden Tanz- und Musikgruppen durch die belebte Klever Stadt.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Eine närrische Menschenmasse zog ihm hinterher - der Klever Karnevalsprinz Andreas der Grenzenlose bildete traditionell das Schlusslicht des Schwanenstädter Rosenmontagszuges und seine Kamelle war wie immer heiß begehrt. Viele ließen es sich nicht nehmen, dem schmucken Prinzenwagen stadtaufwärts zu folgen. Zwar konnte Prinz Andreas nicht mit der Sonne am Himmel um die Wette strahlen, denn die versteckte sich den ganzen Tag lang hinter dichten Wolken, aber die gute Laune war ihm und tausenden Karnevalisten in- und außerhalb der Innenstadt trotzdem anzusehen.

Gefeiert wurde auf den Straßen schon ab den frühen Mittagsstunden ausgelassen. Besonders in der Klever Unterstadt auf der Herzogbrücke und am Gebäude der Deutschen Bank, wo sogar ein DJ auflegte, tummelten sich hunderte Narren auf teilweise engstem Raum und hinterließen schon bevor der Zug im Anmarsch war ein regelrechtes "Schlachtfest" - kleine Glasflaschen auf dem Boden inklusive.

Während in der Unterstadt schon fast zu viele Karnevalisten unterwegs waren, herrschte am Elsa Brunnen am Vormittag dagegen noch gähnende Leere. Wo früher Menschen in Scharen auf den Zug gewarten hatten, verirrten sich nun nur recht wenige Närrinnen und Narren hin. Etwas voller wurde es zwar noch, als sich der Zug auf den Weg zu seinem in der Oberstadt befindlichen Ziel machte, von ausverkauftem Haus konnte aber noch immer keine Rede sein. Eine kleine Musikgruppe sorgte allerdings für gute Stimmung.

Die hatten die vielen Vereine, die am Klever Rosenmontagszug mitwirkten, auch redlich verdient. Schließlich hatten sie sich bei der Auswahl ihrer Mottos und bei ihren bunten Karnevalswagen wieder viel Mühe geben. Von Minions über Fischer und Leuchttürme bis hin zu schmucken Fabelwesen und Pokémons war alles dabei. Ein besonderer Blickfang war die Fußgruppe "Wölfepower", die alle Narren auf eine Safari mitnahmen. Mit Tigern und Leoparden rollten sie in Käfigen durch die Stadt. Der Pflasterboden machte ihnen allerdings etwas zu schaffen. So war nicht nur aufgrund der wilden Safari Vorsicht geboten, sondern auch wegen der kleinen Räder an den Käfigen, die für Stolpergefahr sorgten.

 Auf Safari mit wilden Tieren und Käfigen ging es mit "Wölfepower".

Auf Safari mit wilden Tieren und Käfigen ging es mit "Wölfepower".

Foto: Stade Klaus-Dieter

"Die Gecken vom Niederrhein" nahmen mit zahlreichen Disney-Figuren wie Meerjungfrau Arielle beim 66 Zugnummern großen Rosenmontagszug teil. Sie hielten dabei fest: "Hakuna Matata - man ist nie zu alt, um jung zu sein".

Einen besonderen Ehrengast hatten die Kellener Karnevalsgesellschaft Brejpott-Quaker dabei. Denn Sitzungspräsident Helmut Vehreschild standen hoch oben auf den Quaker-Wagen Bürgermeisterin Sonja Northing gemeinsam mit ihrem Ehemann zur Seite. Angeführt wurden sie von einem weiteren Wagen, der wohl zu den schönsten des Zuges zählte. Das Quaker-Markenzeichen, der Frosch, malte mit Pinsel und Farbplatte das dunkle Rathaus in ein buntes Hundertwasserhaus um. "Wir lösen das auf Quaker Art", stand dazu geschrieben.

 Die Elfen und Feen des "Frauenchors Harmonie" führten den Rosenmontagszug als eine der ersten Gruppen an.

Die Elfen und Feen des "Frauenchors Harmonie" führten den Rosenmontagszug als eine der ersten Gruppen an.

Foto: Stade Klaus-Dieter

Politische Statements gab es - obwohl die Klever Politik im vergangenen Jahres so einiges bot - ansonsten wenig. Immerhin beschäftigten sich die "Noetterse Jonges" mit dem Thema Windkraft: "Windkraft let's go - aber wo", fragten sie. "Die Fraggles" monierten zudem: "Ob Kalkar, Kleve oder Hau - überall nur Straßenbau." Eine Lösung für beide Themen hatten die "Söhne Kranenburgs" parat: "Ob Windkraft, Supermarkt oder Straßenbau... Die Maus klärt Fragen ganz genau", schlugen sie verkleidet als Maulwürfe und Mäuse passend zur bei Kindern sehr beliebten Fernsehreihe "Sendung mit der Maus" vor. Mit viel Süßigkeiten machten sie die Kleinen am Straßenrand zudem sehr glücklich.

Enttäuscht dürften alle Kinder dagegen von den niederländischen Vertretern beim Rosenmontagszug, der nur mühsam mit teils großen Lücken durch Kleve zog, gewesen sein. Denn die Gäste aus dem Nachbarland hatten fast ausnahmslos keine Kamelle mitgebracht und nutzten den Lindwurm wiedermal ausschließlich zum feiern.

Offensichtlich vom Zug verabschiedeten sich darüber hinaus zwei Vereine: Die KG Nütterden sowie "Wir Mehrer" bedankten sich für 33 beziehungsweise 17 tolle Jahre und sagten: Tschüss! Für alle anderen hieß es: Bis zum nächsten Jahr an Rosenmontag!

(RP)
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