Kleve Klever Politiker unterstützen Demonstration der Jesiden

Kleve · Auch am Tag nach der größten Demonstration der jüngeren Klever Geschichte bleibt das Anliegen der Yeziden Gesprächsthema in Kleve. Polizeiangabe zufolge waren Mittwochabend 1700 Mitglieder der Glaubensgemeinschaft durch die Innenstadt gezogen, um auf das Leid im Nordirak aufmerksam zu machen. Andere Quellen berichten von mehr als 2000 Teilnehmern.

Irak: Jesiden demonstrieren in Kleve gegen Gewalt und IS
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Jesiden demonstrieren in Kleve gegen Gewalt im Irak

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Auch Klever Politiker hatten sich unter die Protestanten gemischt. "Ich bin immer noch aufgewühlt, wenn ich an die Bilder denke", sagt Bürgermeister Theo Brauer. "Jeder Schritt gestern war richtig und wichtig. Die Demonstration war ein großes Zeichen für die Menschenrechte", sagt Brauer. "Mein Anliegen war, Solidarität mit den Menschen zu zeigen, deren Angehörige und Familien wegen ihres Glaubens verfolgt und getötet werden", betont Wolfgang Gebing, CDU-Fraktionsvorsitzender. "Viele Jesiden hatten den Eindruck, dass wir Politiker zu sehr wegschauen. Ich wollte ihnen damit zeigen, dass wir sie nicht allein lassen", sagt SPD-Chef Josef Gietemann.

Irak: Zehntausende Jesiden auf der Flucht
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Irak: Zehntausende Jesiden auf der Flucht

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Am eindrücklichsten habe er die Situation empfunden, als eine junge Frau aus dem Norden Iraks berichtete, wie ihre Familie unter der IS leidet. "Man kann diese Menschen in der Not gar nicht alleine lassen", meint der SPD-Politiker. Die Grünen hatten sich ebenfalls unter die Demonstranten gemischt. "Was derzeit im Norden Iraks abgeht, ist ungeheuerlich", meint Michael Bay. Der Fraktionssprecher betont, dass neben aller humanitärer Hilfe und politischer Aufbauarbeit, die vor Ort geleistet werden müsse, auch in Kleve einiges bewegt werden könne. So spricht er sich für Flüchtlings-Patenschaften und ein Kulturfestival in der Kreisstadt aus.

(RP)
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