Kleve Kleves Kombibad soll 20 Mio. Euro kosten

Kleve · Jetzt liegen die Zahlen auf dem Tisch: Das Klever Schwimmbad wird teurer als erwartet. Im Hauptausschuss am Dienstag wird die Planung für den Umbau Freibad und den Neubau Hallenbad vorgestellt.

 Der Sprungturm wird abgebaut. Die Becken sollen künftig mit Edelstahl ausgekleidet werden.

Der Sprungturm wird abgebaut. Die Becken sollen künftig mit Edelstahl ausgekleidet werden.

Foto: Stade

Das neue Schwimmbad für die Stadt Kleve wird teurer. Die jetzt in der Drucksache zum Hauptausschuss der Stadt Kleve vorgestellten Zahlen liegen deutlich über dem einstigen Ansatz der Stadt, die das Bad zunächst für 14,5 Millionen Euro, später für knapp 18 Millionen Euro bauen wollte. Jetzt sind 20 Millionen Euro für den Umbau Freibad und den Neubau Hallenbad kalkuliert. "Ursächlich hierfür sind eine erforderlich gewordene Umgestaltung der Außenanlagen, neue Kostenkalkulationen insbesondere im Bereich der Lüftungstechnik und im prozentualen Ansatz der Baunebenkosten, eine Erhöhung der HOAI (die Honorarordnung für Architekten und Ingenieure, Anm. d. Red.) im Jahre 2013, Verbesserungen gegenüber dem ursprünglichen Konzept - insbesondere Kursbecken, Außenbecken, Fassadengestaltung, Bistro - zwischenzeitliche Baukostensteigerungen sowie die Aufnahme einer Reserveposition", heißt es in der gestern veröffentlichten von Kleves Bürgermeister Brauer unterschriebenen Drucksache 240/X.

Ein Trost: Hätte man gleich nach der ersten Kalkulation mit dem Bau begonnen, hätte die Stadt 5,5 Millionen Euro mehr Zinsen zahlen müssen, sagen Insider. Letztlich bekomme man einen erheblich besseren Bau. Hintergrund: Eigentlich sollte im Kombibad längst geschwommen werden. Man musste aber mit dem Bau solange warten, bis Stadt und Bauherr Stadtwerke die zu erwartenden Steuervorteile durch den "steuerlichen Querverbund" vom Finanzamt bestätigt bekommen hatten. In der Zwischenzeit sind die Zinsen für kommunale Investitionen dramatisch gesunken. Finanziert wird der Bau von den Stadtwerken, die das Bad auch betreiben.

Man setze auf die höhere Qualität - wie beispielsweise Edelstahlbecken im Freibadbereich. Das sei zwar in der Anschaffung teurer, im Unterhalt aber deutlich günstiger. Man spare bis zu sechsstellige Summen an Sanierungsmaßnahmen, die für gekachelte Becken aufgebracht werden müssten, heißt es. Das neue Bad soll ein Familien- und Sportbad, kein Spaßbad werden, hatte Stadtwerke-Chef Rolf Hoffmann immer wieder betont. Dass es nicht allein nur für Vereine und Schulen taugt, sondern familientauglich ist, soll die Vorstellung am Dienstag, 17 Uhr, in der Stadthalle zeigen. Das Bad sollte zwar schon 2013 gebaut werden, doch der Steuerbescheid zur Steuererleichterung traf erst Anfang 2015 ein. Jetzt sieht der Plan vor: Baubeginn ist 2016, Fertigstellung Ende 2017 geplant.

 Die letzte Rutsche: Traditionell nahm zur Eröffnung der Saison Bürgermeister Theo Brauer das Bad im Bad - erst 2018 wird das wieder möglich.

Die letzte Rutsche: Traditionell nahm zur Eröffnung der Saison Bürgermeister Theo Brauer das Bad im Bad - erst 2018 wird das wieder möglich.

Foto: eve

Dann sind die Klever Bäder im Sternbusch vereint und das alte Stadtbad aus den 1950er Jahren wird geschlossen. Bei den Stadtwerken soll Einigkeit geherrscht haben, den Bau auch so umzusetzen. Die Drucksache schlägt vor, dies auch dem Klever Rat so zu empfehlen.

(RP)
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