Kleve Klinik will Dialyse-Station verkaufen

Kleve · Das St.-Antonius-Hospital steht in weit fortgeschrittenen Verhandlungen zum Verkauf der Einrichtung. Ein privater Betreiber könnte schon bald die Dialyseleistungen am Klever Krankenhaus übernehmen.

 Die Dialyse-Station bei ihrer Eröffnung im Jahr 2009.

Die Dialyse-Station bei ihrer Eröffnung im Jahr 2009.

Foto: Evers

Die Dialyse-Station des Klever Krankenhauses soll an einen privaten Anbieter von Dialyse-Leistungen verkauft werden. Laut Bernd Ebbers, Sprecher der Geschäftsführung der Katholischen Karl-Leisner-Trägergesellschaft, stehe man "im engen Kontakt mit einem privaten Anbieter in Kleve, der großes Interesse an der Erbringung unserer Dialyse-Leistungen hat." Die Gespräche seien weit fortgeschritten. "Wir sind zuversichtlich, dass wir bald zu einer Einigung kommen werden", sagt Ebbers.

Die Dialyse-Station wurde vor gut acht Jahren zur rechten Hand des Krankenhaus-Haupteingangs eröffnet. Rund 20 Mitarbeiter versorgen dort Patienten, die aufgrund schwerer Nierenprobleme einer regelmäßigen Blutreinigung bedürfen. Bernd Ebbers begründet die Verhandlungen wie folgt: "Unser Ziel ist die langfristige Sicherung der Gesundheitsversorgung im Kreis Kleve. Wir sind uns sicher, dass dafür gerade im Bereich der Dialyse eine stärkere Verzahnung zwischen stationärer und ambulanter Versorgung erforderlich ist. Viele Dialyse-Leistungen können heute ambulant erbracht werden."

Inwiefern der Verkauf der Dialyse zu einer Verzahnung beitragen würde und ob die Gesundheitsversorgung ohne den Verkauf an ein Privatunternehmen gefährdet sein könnte, wollte die Pressestelle der Trägergesellschaft jedoch mit Verweis auf die laufenden Verhandlungen nicht kommentieren.

Patienten müssten im Falle eines Verkaufs der Dialyse an den privaten Betreiber jedenfalls keine Änderungen befürchten, sagt Bernd Ebbers: "Das Leistungsspektrum der Dialyse bleibt in vollem Umfang bestehen. Sämtliche Dialyse-Leistungen werden weiterhin am bisherigen Standort am St.-Antonius-Hospital erbracht. Die bewährte Zusammenarbeit der Dialyse mit der Klinik für Innere Medizin/Nephrologie des St.-Antonius-Hospitals soll fortgeführt und gepflegt werden."

Auch die Angestellten müssten im Falle einer Übernahme keine Nachteile in Kauf nehmen, sagt Ebbers: "Bedingung an den neuen Betreiber ist eine Arbeitsplatzgarantie für unsere Mitarbeiter, die zu den gleichen Bedingungen weiterbeschäftigt werden können".

Den Verhandlungspartner, der die Patienten des St.-Antonius-Hospitals schon bald mit Dialyse-Leistungen versorgen könnte, wollte der Sprecher der Geschäftsführung aber noch nicht nennen: "Sobald die Verträge geschlossen sind, werden wir mit unserem Partner gemeinsam zu weiteren Details informieren", sagt Ebbers.

Da es sich den Informationen zufolge um einen Anbieter in Kleve handele, liegt nahe, dass die Katholische Karl-Leisner-Trägergesellschaft derzeit in Verhandlungen mit der international tätigen Unternehmensgruppe Diaverum steht. Für Diaverum, einen der weltweit größten Anbieter von Dialyse-Leistungen, wäre es die zweite Niederlassung in Kleve: Am Elefanten Oberstadt Centrum versorgt das Unternehmen seit 2009 Patienten mit 28 Dialyse-Plätzen. Deutschlandweit arbeiten rund 560 Mitarbeiter an insgesamt 19 Standorten für die weltweit tätige Unternehmensgruppe.

(jehe)
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