Kliver bezieht sich dabei auf die Reden Brauers und Cosars vor der Frauen Union. Der Klever geht davon aus, dass Ulrike Ulrich sich aus "eigenem Antrieb zur Wahl gestellt hat". Kliver: "Hätte sie nicht die Unterstützung von Pofalla und Linssen gehabt, wäre das Abstimmungsergebnis noch deutlicher geworden".

Kaderparteo

Tatsächlich hätten nämlich die in Geldern versammelten CDU-Mitglieder, die für Margret Vosseler gestimmt haben, gespürt, "dass es mit der CDU so nicht weitergehen darf", schreibt Kliver. Und: "Wir entwickeln uns seit einiger Zeit in der CDU — und nicht nur in ihr — zu einer Kaderpartei, das heißt zu einer Partei, in der von oben nach unten bestimmt wird, was man denken und tun darf". Die Willensbildung finde zu oft nicht mehr an der Basis statt; diese solle nur noch die klugen Vorgaben der Parteiführung abnicken. Dies sei ein wesentlicher Grund, weshalb viele Mitglieder und Wähler sich frustiert zurückziehen oder abwenden. Dass Cosar "Konsequenzen ankündigt, werfe die Frage auf, ob dies eine Drohung an die Basis der Partei war oder schon eine versteckte Empfehlung für Ulrich, die sich normalerweise ergebenden Schlussfolgerungen zu ziehen", wirft Kliver dem Stadtverbandschef vor.

Dennoch: Alles in allem habe Kliver die Parteiveranstaltung Mut gemacht, der CDU treu zu bleiben: "Ich wünsche Frau Vosseler, dass sie die Beteiligung der Wähler an der kommenden Landtagswahl zu ihren Gunsten wesentlich steigern kann".