Kreis Kleve Kommentar: Das hätte es bei Prof. Brinkmann nicht gegeben

Mensch, was war das für eine schöne, heile Welt: Mitte der 80er Jahre begeisterten Prof. Brinkmann, seine spätere Frau Christa, Sohn Udo und die knurrige Oberschwester Hildegard das TV-Geschehen nicht nur im Kreis Kleve. Sondern deutschlandweit. Woche für Woche flimmerte die schöne Illusion vom perfekten Krankenhausalltag über den Bildschirm. Krankenhausalltag in der Schwarzwaldklinik, bei dem auch die Menschlichkeit nicht zu kurz kam.

Doch die Realität sieht anders aus. Denn bei den immer noch 2500 Mitarbeitern, die bei den Katholischen Kliniken im Kreis Kleve mit den Standorten Kleve, Goch, Kevelaer und Kalkar beschäftigt sind, geht die Angst um. Angst um den Arbeitsplatz. Und erst recht bei den Menschen, die in den vier und natürlich auch den anderen 12 der 16 Kommunen des Kreises Kleve leben. Denn die werden im Fall des Falles irgendwann einmal ein Hospital aufsuchen müssen — die Frage ist eben nur, wo.

Der Stein wurde ins Wasser geworfen, als die Pläne vom Personalabbau in den Katholischen Kliniken bekannt wurden. Denn obwohl es die Spatzen von den vier Krankenhausdächern pfiffen, gab es von Hauptgeschäftsführer Dr. Peter Enders tagelang keine Stellungnahme zum drohenden Arbeitsplatzverlust an den Standorten. Dass der oberste Boss dieses katholischen (!) Klinik-Verbundes seine Mitarbeiter mit ihren Existenzängsten in dieser schwierigen Situation allein ließ, wirft kein gutes Licht auf ihn. Klare Worte zur rechten Zeit wären hier notwendig gewesen.

Das hätte Prof. Brinkmann vermutlich besser gelöst.

(jul)
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