Kleve Konsum beflügelt Handel und Dienstleistungen

Kleve · Neue Umfrage der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer (IHK). Viele Firmen in der Region gehen optimistisch in die Zukunft.

Die Unternehmen am Niederrhein sind in einer wirtschaftlich guten Verfassung - vor allem Handel und Dienstleistungssektor zeigen sich zuversichtlich. In der Industrie hellt sich nach einer verhaltenen Phase langsam die Stimmung auf. Dies geht aus der aktuellen Umfrage der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve unter 312 Unternehmen mit mehr als 47 000 Beschäftigten hervor. IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Dietzfelbinger: "Der Konjunkturmotor läuft rund. Man darf aber nicht die Augen davor verschließen, dass die gute Entwicklung vor allem auch auf dem niedrigen Ölpreis, dem schwachen Euro und historisch niedrigen Zinsen beruht."

Laut Umfrage beschreiben 39 Prozent der Handelsunternehmen und 35 Prozent der Dienstleistungsbetriebe ihre Lage als "gut". Anders das Bild in der hiesigen Industrie: Hier sank der Anteil der zufriedenen Unternehmen von 31 Prozent auf 26 Prozent. Zwar sehen sich gleichzeitig 18 Prozent der Produktionsbetriebe in einer schlechten Lage, jedoch haben sich die Erwartungen an die künftige Geschäftslage verbessert: Während die Zahl der Pessimisten zuletzt noch die der Optimisten übertraf, gehen aktuell wieder mehr Unternehmen von einer zukünftig besseren Lage aus. Der Konjunkturklimaindex, der die gegenwärtige Situation und zukünftige Erwartungen aller Branchen zusammenfassend widerspiegelt, stieg auf 115 Punkte (Jahresbeginn: 110).

Wie die Ergebnisse der IHK-Umfrage weiter verdeutlichen, sind von den Investitionstätigkeiten der Unternehmen kaum Wachstumsimpulse zu erwarten. Der Anteil derer, die ihre Investitionen ausbauen beziehungsweise reduzieren wollen, hält sich in etwa die Waage. Sowohl der Handel als auch der Dienstleistungssektor haben ihre dahingehenden Absichten nach unten korrigiert. Die Investitionsbereitschaft der Industrie hat hingegen zugenommen: Während zu Jahresbeginn noch knapp ein Drittel angab, den Rotstift ansetzen zu wollen, beabsichtigt dies aktuell nur noch ein Fünftel.

Die Beschäftigungssituation am Niederrhein bleibt stabil. Die Mehrheit der Befragten will die Anzahl ihrer Mitarbeiter konstant halten. 19 Prozent der Betriebe planen Neueinstellungen. Bei den Dienstleistungsunternehmen wollen 22 Prozent in den kommenden Monaten zusätzliches Personal einstellen.

In den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen sehen die Unternehmen nach wie vor das größte Geschäftsrisiko.

(RP)
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