Kreis Kleve Kosmetik aus Kalkar weltweit gefragt

Kreis Kleve · Die Beinio-Gruppe in Kehrum ist auf Kosmetik- und Medizinprodukte spezialisiert. Die Wirtschaftsförderung Kreis Kleve besuchte im Rahmen der Sommertour das Familienunternehmen, das weltweit Kunden beliefert und betreut.

Sommertour "Exportstarke Unternehmen - auf internationalen Märkten erfolgreich" bei der Beinio-Gruppe in Kehrum. Im Gespräch (von links): Ina Beinio, Dr. Bruno Ketteler, Hans-Josef Kuypers und Robert Beinio.

Sommertour "Exportstarke Unternehmen - auf internationalen Märkten erfolgreich" bei der Beinio-Gruppe in Kehrum. Im Gespräch (von links): Ina Beinio, Dr. Bruno Ketteler, Hans-Josef Kuypers und Robert Beinio.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Am vierten Tag der Sommertour machte die Kreis Klever Wirtschaftsförderung (WfG) Halt im Gewerbegebiet Kalkar-Kehrum. Dort beschäftigt die Beinio-Gruppe gut 40 Mitarbeiter. Das mittelständische Unternehmen ist auf Kosmetik- und Medizinprodukte spezialisiert: Von der Pferdesalbe über Erfrischungstücher bis hin zu medizinischen Moor-Wärmekisten reicht die Angebotspalette.

Annette Lettow weiß im Labor der Beinio Gruppe, wo es langgeht.

Annette Lettow weiß im Labor der Beinio Gruppe, wo es langgeht.

Foto: Stade Klaus-Dieter

Der Export - Thema der diesjährigen WfG-Sommertour - ist auch beim Kalkarer Familienunternehmen ein wichtiges Standbein: Rund zehn Prozent des Umsatzes macht der Vertrieb ins Ausland aus, die Aufträge kommen aus der ganzen Welt. Thailand, Iran, China, Südkorea, Irak, Taiwan - die Herkunftsbezeichnung "Made in Germany" wird auch und insbesondere beim Kauf von Kosmetik- und Medizinprodukten weltweit geschätzt.

In einigen Ländern, etwa im Iran oder in Taiwan, legt man gar so großen Wert auf die erkennbare Herkunft des Produktes, dass die Verpackungen in deutscher Sprache verkauft werden. "Die Produkte werden dann vom Kunden oft nur mit einem zusätzlichen Etikett zur Übersetzung versehen", sagt Robert Beinio, der die Geschäftsführung des Unternehmens 2011 zusammen mit seiner Schwester Ina Beinio übernommen hat.

Auch auf dem chinesischen Markt sei die Nachfrage riesig, so der Geschäftsführer. "Der Markt ist für uns allerdings schwierig. Wir agieren dort nur sehr vorsichtig, da in China generell Tierversuche mit kosmetischen Produkten durchgeführt werden", sagt Beinio.

Neben der Entwicklung und Herstellung eigener Produkte bietet die Beinio-Gruppe, die aus der Bb.Med Product GmbH und der Blue Bell Cosmetic GmbH besteht, auch einen Rundum-Service für Auftragskunden. Entwicklung, Herstellung, Abfüllung, Verpackung, Druck und Dokumentation gehören zum Angebotsspektrum des Familienunternehmens, das 1976 durch Brigitte und Heinz Beinio gegründet wurde. Zu den deutschen Kunden gehören Apotheken ebenso wie Start-Ups und große Supermarkt-Ketten. Die Brillenputztücher beispielsweise, die sich in hiesigen Rewe-Märkten finden, stammen aus Kalkar. "Wir arbeiten für unterschiedlichste Kunden in unterschiedlichsten Größenordnungen", sagt Robert Beinio.

Seit 2005 bildet das Unternehmen Industriekaufleute aus. Auch Industrie- und Anlagenführer wurden bereits ausgebildet, allerdings sei die Bewerbersuche für diesen Beruf sehr schwierig, sagt Robert Beinio. Über Interessentenmangel aus dem akademischen Bereich kann sich das Unternehmen hingegen nicht beklagen: Drei Bachelorarbeiten von Studierenden der Hochschule Rhein-Waal (HSRW) wurden bereits betreut, zwei weitere sind vereinbart. "Das ist ein wichtiges Signal für die Studierenden der international ausgerichteten HSRW: Es gibt hier Arbeitgeber, die gute Englischkenntnisse brauchen und einsetzen", so Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers.

Neben Hans-Josef Kuypers, Kathrin Peters und Chantal Skwara von der Wirtschaftsförderung sowie Medienvertretern nahm der Kalkarer Wirtschaftsförderer Dr. Bruno Ketteler an der Betriebsbesichtigung des rund 6000 Quadratmeter großen Unternehmenskomplexes auf dem 10.000 Quadratmeter großen Gelände teil. Er sieht in der beinio-Gruppe ein gutes Beispiel für das von traditionsreichen Familienbetrieben besiedelte Kalkarer Industriegebiet. "Wir wollen das Gewerbegebiet weiter verstärken und hoffen, dass sich weitere Betriebe in Kehrum ansiedeln", so Ketteler.

(RP)
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