Kranenburg Karneval mit viel Kultur in Kranenburg

Kranenburg · Der 26. Kranichorden wurde an die Kulturvereinigung Liemers verliehen. Ein Verein, der sich für gesellschaftliche Grenzkontakte einsetzt. Überreicht wurde die Auszeichnung im Rahmen des internationalen Prinzenfrühschoppens.

 Freuten sich bei der Verleihung des Kranichordens (v. l.): Bürgermeister Günter Steins, die Vorsitzenden der Vereinigung Liemers Niederrhein Michael Arntz und Stoni Scheurer, Krunekroane Vorsitzender Thomas Hermsen, Thomas Peters vom Zugkomitee sowie im Vordergrund Krunekroane Sitzungspräsident Hans-Gerd Onckels.

Freuten sich bei der Verleihung des Kranichordens (v. l.): Bürgermeister Günter Steins, die Vorsitzenden der Vereinigung Liemers Niederrhein Michael Arntz und Stoni Scheurer, Krunekroane Vorsitzender Thomas Hermsen, Thomas Peters vom Zugkomitee sowie im Vordergrund Krunekroane Sitzungspräsident Hans-Gerd Onckels.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Während sich Kranenburgs gute Stube, der Katharinenhof, nach und nach mit zahlreichen Karnevalisten füllte, herrschte nur wenige Meter von ihm entfernt, im altehrwürdigen Gewölbekeller des Heimatmuseums, eine höchst feierliche Stimmung. Denn hier stand im Vorfeld des internationalen Prinzenfrühschoppens, zu dem Kranenburgs Prinz Thommy "der Umwerfende" und sein Funkenmariechen Samira zahlreiche Narrenoberhäupter aus dem Nordkreis Kleve und den benachbarten Niederlanden eingeladen hatte, zunächst der besondere Orden der Krunekroane im Mittelpunkt.

Doch bevor Kranenburgs Bürgermeister Günter Steins gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Karnevalsgesellschaft, Thomas Hermsen, die Schatulle mit dem "Kranich-Orden", eine etwa 15 cm große Bronzeplakette mit entsprechender Urkunde, offiziell an den neuen Ordensträger verlieh, war es an Freddy Heinzel vom niederländisch-deutschen Businessclub Kleve, Ordensträger des Vorjahres, die Laudatio auf die 400 Mitglieder starke Kulturvereinigung zu halten.

Vor einem halben Jahrhundert gegründet hatte sie es sich auf die Fahne geschrieben, die kulturellen Grenzkontakte zu fördern. Und eben diese kulturelle Förderung passte haargenau in das Konzept des europäischen Gedankens und des grenzüberschreitenden Miteinanders, dass die Grundlage dieses besonderen Ordens der Krunekroane bildete. "Noch heute gilt die ungebrochene Kraft der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Daher sind sie ein würdiger Ordensträger, der sich zudem für Frieden und Völkerverständigung verdient gemacht hat", erklärte Heinzel und hob hervor, dass es ein satzungsgemäßes Ziel dieser Vereinigung sei, sich aus der Politik und der Religion herauszuhalten. Eine wahrlich weise Entscheidung. Dankbar dieser hohen Auszeichnung entgegnete Michael Arntz, der Vorsitzende auf deutscher Seite und im Einvernehmen seiner niederländischen Kollegin Stoni Scheurer, dass er stolz sei, dass die seinerzeitige Sprachlosigkeit zwischen den Nachbarn beendet sei.

Auch erinnerte er daran, dass - was heute normal ist - grenzenlose Gespräche führen zu können, für die Gründer der vor 50 Jahren aus der Taufe gehobenen Vereinigung Mut forderte und zugleich ein Wagnis gewesen sei. Denn zwanzig Jahre nach Kriegsende herrschten auf beiden Seiten der Grenze noch genügend Vorbehalte gegenüber dem Nachbar. Heute habe man sich in der Überschrift zum Jubiläumsjahr den Titel "Kultur vereint im Grenzgebiet" gegeben, was als Indiz dafür gelte, dass das Ziel, die Menschen in den Regionen Liemers und Niederrhein wieder näher zusammenzubringen, geglückt sei. Rückblickend habe man diesen Erfolg dem persönlichen Einsatz vieler Menschen auf beiden Seiten der Grenze zu verdanken, so dass die Gründungsidee heute noch lebendig sei und mit viel Erfolg fortgesetzt werde.

Der lang anhaltende Beifall der geladenen Gäste aus Politik und Gesellschaft war ein klares Indiz dafür, dass sie sich mit der Wahl des Gremiums durchaus einverstanden erklärten. Unterdessen herrschte im Bürgerhaus bereits Partystimmung. Höchste Zeit, mit dem neuen Ordensträger die karnevalistische Bühne zu erklimmen. Doch marschierten zuvor die geladenen Narrenoberhäupter mit ihren Abordnungen durch die Reihen der Karnevalisten, von denen sie stimmungsvoll begrüßt wurden.

Und nachdem der 26. Kranich offiziell übereicht wurde, hieß es Bühne frei für das bunte, karnevalistische Rahmenprogramm, dass diesen internationalen Prinzenfrühschoppen in der ehemaligen Grenzfeste gleichfalls kennzeichnete und zu dem sich der umwerfende Thommy als perfekter Gastgeber erwies.

(RP)
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