Kreis Kleve Kreis braucht 7200 neue Wohnungen

Kreis Kleve · Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung gibt eine Prognose ab.

 Es muss gebaut werden im Kreis: 7200 Wohnungen fehlen.

Es muss gebaut werden im Kreis: 7200 Wohnungen fehlen.

Foto: privat

Eine Wohn-Prognose warnt vor Stillstand: In den kommenden fünf Jahren müssen im Kreis Kleve rund 7200 neue Wohnungen gebaut werden. Darauf hat die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hingewiesen. Die Gewerkschaft beruft sich auf Zahlen des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Allein in diesem Jahr werden demnach rund 1300 zusätzliche Wohnungen im Kreis Kleve gebraucht. "Bei vielen Altbauten - gerade aus der Nachkriegszeit - lohnt sich eine Sanierung wirtschaftlich kaum noch. Damit fallen nach und nach immer mehr Wohnungen weg. Gleichzeitig kommen mehr Zuwanderer zu uns", sagt Friedhelm Bierkant, Bezirksvorsitzender der IG BAU Duisburg-Niederrhein. Außerdem gebe es einen starken Trend zu Ein-Personen-Haushalten. "All das lässt den Bedarf an neuem Wohnraum im Kreis Kleve steigen", so Bierkant. Die IG BAU Duisburg-Niederrhein fordert, beim Neubau besonders den bezahlbaren Wohnraum im Blick zu haben. "Wir brauchen im Kreis Kleve mehr Wohnungen für Normal- und Geringverdiener. Außerdem gibt es einen enormen Mangel an altersgerechten Wohnungen. Auch das Angebot bei Sozialwohnungen ist schon seit langem mehr als dürftig. Selbst wer einen Wohnberechtigungsschein hat, hat oft kaum eine Chance, auch tatsächlich eine Sozialwohnung zu bekommen", sagt Friedhelm Bierkant. Diese Situation könne sich bei weiter steigenden Flüchtlingszahlen bald zuspitzen. Hier seien der Bund und das Land Nordrhein-Westfalen gefordert, so der IG BAU-Chef.

Für seine Prognose zum Wohnraumbedarf hat das BBSR unter anderem den Wohnungsmarkt, die Bevölkerungsentwicklung und die Alterung der Wohngebäude berücksichtigt. Für die IG BAU ist das Fazit klar: "Mit dieser Studie liegen die Fakten auf dem Tisch. Für den Neubau bezahlbarer Wohnungen im Kreis Kleve müssen jetzt die Weichen gestellt werden. Dafür brauchen wir auch mehr steuerliche Anreize und weniger Bürokratie rund um den Bau", so Bierkant.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort