Kreis Kleve Kreis Kleve meldet erneut einen Höchststand an Langzeitarbeitslosen

Kreis Kleve · Gute Vermittlungsergebnisse in den ersten Arbeitsmarkt. Laut Statistik ist jeder dritte erwerbsfähige Leistungsbezieher bedürftig trotz Arbeit.

Monat für Monat meldet der Kreis Kleve Negativ-Rekorde bei der Zahl der Langzeitarbeitslosen. Auch der März macht in der traurigen Entwicklung keine Ausnahme. So erreichte die Zahl der Bedarfsgemeinschaften, also der von Hartz IV lebenden Menschen mit ihren Familien, im Kreis Kleve mit 8974 nun erneut einen neuen Höchststand.

Andererseits wurden erneut gute Vermittlungsergebnisse in den ersten Arbeitsmarkt erzielt, betonte Landrat Wolfgang Spreen, als er die kommunale SGB-II-Statistik des Jobcenters Kreis Kleve für den Monat März vorstellte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat (Februar 2013) wurde die Gesamtzahl der Integrationen im Februar 2014 um 62 auf nunmehr 279 gesteigert. Hierzu habe auch der kontinuierliche Beschäftigungsaufbau auf dem ersten Arbeitsmarkt beigetragen, so Spreen. 116 Integrationen erfolgten in Vollzeitbeschäftigung, was eine gestiegene Quote von 42 Prozent bedeutet. Weitere 55 Personen konnten in Teilzeitjobs vermittelt werden.

Hinzu kommen vier Vermittlungen in Ausbildung, sechs in sonstige Tätigkeiten (beispielsweise die Selbstständigkeit) und 98 in geringfügige Beschäftigung.

"Viele positive Vermittlungsergebnisse führen jedoch auch bei Vollzeitbeschäftigung nicht zur Unabhängigkeit von staatlichen Transferleistungen", sagte Landrat Wolfgang Spreen weiter. Immer häufiger reiche das Erwerbseinkommen nicht zur Deckung des Haushaltsbedarfs aus, so dass eine steigende Zahl von Bewerbern trotz Beschäftigung als so genannte "Erwerbsaufstocker" im SGB-II-Leistungsbezug bleiben. Von den 13 248 erwerbsfähigen Leistungsbeziehern bezogen im November 2013 insgesamt 4184 aufstockende Leistungen. Damit ist jeder dritte erwerbsfähige Leistungsbezieher bedürftig trotz Arbeit.

"Dennoch bringt uns jede Vermittlung einen Schritt weiter, um dem drohenden Risiko der Abhängigkeit von Sozialleistungen und der Stigmatisierung der Betroffenen zu begegnen", sagte Landrat Wolfgang Spreen. "Für jeden Menschen sollte die Möglichkeit bestehen, vom Ertrag seiner Arbeitsleistungen leben zu können. Ein hoher Anspruch, dessen Realisierung vor dem Hintergrund der unwägsamen wirtschaftlichen Entwicklungen und der damit verbundenen problematischen Arbeitsmarktlage, aber auch durch die Zunahme prekärer Arbeitsverhältnisse immer schwieriger wird."

(cat)
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