Kleve Kreisverkehr für Unfall-Kreuzung am Ring

Kleve · Die Klever Stadtverwaltung prüft, ob an der Kreuzung am alten Hotel Cleve ein Kreisverkehr eingerichtet werden kann. Die SPD erhofft sich einen Rückgang der Unfallzahlen. Die Polizei ist hingegen skeptisch, ob das Vorhaben Sinn macht.

 An der Ampelkreuzung Tweestrom/Klever Ring ist es in der Vergangenheit mehrfach zu Unfällen gekommen.

An der Ampelkreuzung Tweestrom/Klever Ring ist es in der Vergangenheit mehrfach zu Unfällen gekommen.

Foto: Gottfried Evers

Die Kreuzung Klever Ring/Tweestrom ist der Klever Stadtratsfraktion der SPD ein Dorn im Auge. Aus ihrer Sicht ist die Ampelregelung ungünstig, sorgt für viel zu viele Unfälle. Deswegen hat sie in der Ratssitzung am 16. Dezember einen Antrag gestellt, die Verwaltung möge prüfen, ob dort ein Kreisverkehr errichtet werden kann. Dem kommt die Verwaltung derzeit mit dem Landesbetrieb Straßen.NRW und dem Kreis Kleve nach.

An der Kreuzung hatte es immer wieder schwere Unfälle gegeben. Der jüngste Vorfall: Im August vergangenen Jahres wurden ein 35-jähriger Niederländer und seine drei Kinder - 13, 14 und 15 Jahre alt - schwer verletzt, als das Wohnmobil des Mannes mit einem Traktor kollidierte. Für Antragstellerin Petra Tekath, Fraktionsvorsitzende der Klever SPD, ist die Sache klar: "Für viele ist der Kreuzungsbereich zu uneinsichtig. Das gilt besonders für Auswärtige, beispielsweise für Niederländer. Die Unfallzahlen müssen runter gehen."

Für die Kreispolizei Kleve stellt sich die Sachlage differenzierter da. Die Kreuzung sei zwar ein Unfallschwerpunkt, doch die Ursache für die vielen Unfälle sei nicht eindeutig, sagt Polizei-Sprecher Manfred Jakobi. Ende 2013 war an der Kreuzung die Ampelschaltung geändert worden. Vor dieser Änderung ereigneten sich dort laut Polizei im Jahr 2013 sechs Abbiegeunfälle mit Personenschaden.

Nach der Änderung der Ampelschaltung gab es im gesamten Jahr 2014 laut Polizei-Statistik sieben solcher Unfalle. Bis zum 1. September, als die Ampelschaltung erneut geändert wurden, verzeichnete die Polizei im Jahr 2015 dort drei Abbiegeunfälle. Seitdem hat sich dort bis heute kein einziger solcher Unfall ereignet. Es scheint also, dass sich die neue Schaltung bewährt, doch gibt Jakobi zu Bedenken, dass sich das auch schnell ändern und wieder ein Unfall passieren könne.

Die Verwaltung hatte bereits einmal einen Anlauf unternommen, an der Kreuzung Klever Ring/Tweestrom einen Kreisverkehr zu errichten, um dort den Verkehr besser fließen zu lassen und die Gefahr von Unfällen zu minimieren. Das Vorhaben scheiterte jedoch, weil es durch die Kreuzung Flutstraße/Klever Ring "in diesem Bereich zwei eng aufeinander folgende Kreuzungen, gibt, die die schwer mit einander zu kombinieren sind", so Stadt-Sprecher Jörg Boltersdorf. Trotzdem hat die Stadt den gesamten Bereich räumlich für einen zweispurigen Kreisverkehr gesichert.

Nun also ein neuer Versuch, der aber auch nur gelingen kann, wenn Straßen.NRW und auch der Kreis Kleve ihre Zustimmung geben. Denn die Straße gehört zur Hälfte dem Bund, vertreten durch den Landesbetrieb Straßen.NRW, zu einem Viertel dem Kreis und zu einem weiteren Viertel der Stadt, erläutert Boltersorf.

Bei der Polizei ist man skeptisch, ob das Vorhaben Sinn macht. Grundsätzlich befürwortet sie Kreisverkehre, weil dort weniger schwere Unfälle geschehen als an Kreuzungen. Doch Jakobi schränkt ein: "Uns ist aber bewusst, dass nur wenige Meter weiter, nämlich an der Flutstraße/Klever Ring die nächste beampelte Kreuzung ist. Das kann zu Problemen führen."

Ein ganz anderes Problem würde auftauchen, wenn der Kreisverkehr tatsächlich genehmigt und gebaut würde. Bei einer Sperrung dieses Bereichs stellt sich nämlich die interessante Frage, wie ein Verkehrskollaps in Kleve vermieden werden kann . . .

(RP)
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