Kalkar Kunstakademie startet mit Abstraktem

Kalkar · Krishna Prakash Sha aus Nepal gibt in dieser Woche ein Seminar. Großes Angebot 2017.

 Im Atelier an der Kesselstraße malt derzeit Krishna P. Sha.

Im Atelier an der Kesselstraße malt derzeit Krishna P. Sha.

Foto: Evers

Im kommenden Jahr soll's so richtig losgehen mit der Kunstakademie Kalkar. Das neue Programmheft weist eine Reihe Seminare unterschiedlicher Länge auf, zu denen sich Interessierte anmelden können. Keinesfalls sei nur an erfahrene Kunstschaffende gedacht. Die Dozenten trauen sich durchaus zu, auch Laien an die verschiedenen Mal- und Zeichentechniken, an kunstvolle Fotografie oder Bildhauerei heranzuführen, sagt Hans Hermann Bottenbroch, 2. Vorsitzender der Akademie und von Hause aus Grafiker und Designer.

Kollege Prof. Herbert Hockauf, der Vorsitzende, wirbt nicht nur mit den interessanten Lehrkräften, die für Kalkar gefunden wurden, sondern auch mit dem "bildungstheoretischen Konzept" der Akademie, das auf kleine Gruppen und intensiven Austausch zwischen Dozenten und Absolventen setzt. "Auch auf ein attraktives Umfeld wurde Wert gelegt", schreibt Hockauf im Vorwort des Programmhefts, und dieser Punkt ist wohl unstrittig: Die Akademie ist im Beginenhof, der aus dem 16. Jahrhundert stammt, an der Kesselstraße angesiedelt, ganz in der Nähe des historischen Marktplatzes. Im Stadtkern gibt es bekanntlich reichlich Gastronomie, die (nicht nur) Künstlern gern schöne Abende bereitet.

Stolz wird auch auf die Tradition des künstlerischen Wirkens in der Stadt hingewiesen: Die Sommerwerkstatt der Kunstakademie Düsseldorf in den 20- er und 30-er Jahren oder der Holzbildhauer Heinrich Douvermann werden ebenso erwähnt wie die Kalkarer Künstler Heinrich Nauen, Hermann Teuber oder Alfred Sabisch.

Damit ambitionierte Hobbymaler nicht bis zum Frühjahr auf neue Kurse warten müssen, startet Krishna Prakash Sha, ein Maler aus Nepal, der für die nächsten Monate am Niederrhein logiert, bereits in dieser Woche mit seinem einwöchigen Seminar "Abstrakte Kunst". Anders als die übrigen Kurse ist seiner übrigens für die Teilnehmer kostenlos. Dezent deutet Bottenbruch an, dass Sha wohl nicht aus finanziellen Gründen unterrichtet. Er ist ein Nachfahre des letzten Königs von Nepal und - wie das bei Gesellschaften, die nach dem Kastensystem funktionieren, üblich ist - offenbar bis heute wirtschaftlich unabhängig. Gefühl, spirituelles Erleben und ein intensives Farbempfinden sind die Grundlage seiner Arbeit, sagt er. Krishna Prakash Sha möchte seinen Malschülern Mut machen, ihr Inneres zu erforschen und das Glück kennenzulernen, das aus dem kreativen Tun entstehe. In Kürze wird auch eine Ausstellung des von weither gereisten Mannes in Kalkar zu sehen sein.

Ab dem Frühjahr sind dann Kurse in Freier und Abstrakter Malerei, in Aktmalerei und Figürlichem Malen zu buchen, weiter in Radierung, verschiedenen Drucktechniken, Modellieren, Bildhauerei und Fotografie. Mehr Infos zu Dozenten, Terminen und Preisen im Internet unter www.kunstakademie-kalkar.de, per E-Mail an info@kunstakademie-kalkar.de oder telefonisch unter 02824 93 99 506.

(RP)
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