Kleve La Ferté Gaucher unter Schock

Kleve · Im Departement der Partnerstadt Bedburg-Haus endete der Terror von Paris.

Ferté Gaucher / Bedburg- Hau Das Leben von Chérif (32) und Said Kouachi (34) endete in einer Druckerei des französischen Örtchens Dammartin-en-Goële. Die zwei Männer, die nicht nur einen Anschlag auf die Satire-Zeitung Charlie Hebdo, sondern auf die Presse- und Meinungsfreiheit insgesamt verübt haben, versetzten in den vergangenen Tagen auch einen Ort in Angst und Schrecken, mit dem eine Gemeinde im Kleverland besonders freundschaftlich verbunden ist.

Die Partnergemeinde Bedburg-Haus, La Ferté Gaucher, liegt im selben Departement wie Dammartin-en-Goële. "Es war wie im Kriegszustand", sagt Dominique Frichet (57) vom Verein C.A.F.E. (Comité d' Animation Ferté Europe). Der Verein kümmert sich gemeinsam mit dem GEB (Gesellschaft europäische Begegnungen) Bedburg-Hau um einen intensiven Austausch zwischen den beiden Gemeinden, im Mai ist wieder ein Besuch aus Bedburg-Hau in Frankreich geplant. "Wir haben bereits unser tiefes Mitgefühl mit unseren Freunden zum Ausdruck gebracht", sagt GEB-Geschäftsführer Walter Hoffmann.

In dem Schreiben heißt es: "Der feige Terroranschlag auf das französische Satiremagazin ,Charlie Hebdo' hat viele Menschen in Deutschland und besonders in Eurer Partnergemeinde Bedburg-Hau erschüttert." Und weiter: "Wir stehen eng an der Seite des französischen Volkes im Kampf gegen Terror und beim Verteidigen der Menschenrechte und Demokratie."

Worte, die in der Partnergemeinde ankommen. "Die Stimmung in den vergangenen Tagen war sehr gespannt. Wir sind tief beeindruckt von der Solidarität unserer Partner in Deutschland", sagt Dominique Frichet. Die 57-Jährige arbeitet in einem Werk des Keramik-Unternehmens Villeroy & Boch. "Am Kreisverkehr vor unserer Firma hatten sich bewaffnete Polizisten positioniert, bei einem Termin im Rathaus am selben Tag waren sie mit Schusswesten ausgerüstet. Wenn man das sieht, versteht man erst, was gerade passiert", sagt Frichet. Autobahnen waren gesperrt, Straßen wurden kontrolliert. Jetzt kehrt langsam wieder Ruhe in den Ort ein. "Wir sind alle entsetzt über diese Barbarei und den Angriff gegen unsere Werte und Freiheit. Es zeigt aber, dass wir unsere Initiative der europäischen Freundschaft noch verstärken müssen", sagt Frichet.

Vor allem eine Botschaft an kommende Generation.

(lukra)
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