Kreis Kleve/Berlin Landgard expandiert nach China

Kreis Kleve/Berlin · Die Internationalisierung schreitet voran: Botschafter der Volksrepublik begleitet Unterzeichnung zur Gründung eines Joint-Ventures auf der Messe Fruit Logistica in Berlin. Produzenten von Pomelos und Ingwer.

 Mit Pomelos (v.l.): Jens Pawlik (Geschäftsführer Landgard Obst & Gemüse Chemnitz-Dresden), Thomas Bittel (Geschäftsführer Landgard Obst & Gemüse Holding), Karl Voges (Vorstand Landgard eG), Armin Rehberg (Vorstandsvorsitzender Landgard eG), Shi Mingde (Botschafter der Volksrepublik China in Deutschland), Manfred Nüssel (Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes), Bert Schmitz (Aufsichtsratsvorsitzender Landgard eG) und Weifeng Yang (Geschäftsführer Xiamen Rayen Co. Ltd.).

Mit Pomelos (v.l.): Jens Pawlik (Geschäftsführer Landgard Obst & Gemüse Chemnitz-Dresden), Thomas Bittel (Geschäftsführer Landgard Obst & Gemüse Holding), Karl Voges (Vorstand Landgard eG), Armin Rehberg (Vorstandsvorsitzender Landgard eG), Shi Mingde (Botschafter der Volksrepublik China in Deutschland), Manfred Nüssel (Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes), Bert Schmitz (Aufsichtsratsvorsitzender Landgard eG) und Weifeng Yang (Geschäftsführer Xiamen Rayen Co. Ltd.).

Foto: Landgard

Schon seit geraumer Zeit hat Landgard seine Aktivitäten über Deutschlands Grenzen hinaus ausgedehnt. So werden unter anderem Pflanzen aus Dänemark und Früchte aus Vietnam vermarktet. Auf der Messe Fruit Logistica in Berlin, wo mehr als 2800 Aussteller aus 85 Ländern vertreten sind, hat die in Herongen ansässige Erzeugergenossenschaft einen weiteren Schritt bei der Internationalisierung getan. Gemeinsam mit dem Partner Rayen wurde eine Erklärung zur Gründung eines Joint-Ventures mit eigener Repräsentanz in China unterzeichnet.

Mit der Gründung der Gesellschaft vor Ort werden laut Mitteilung des Unternehmens bereits bestehende Kunden- und Lieferantenbeziehungen vor Ort im Rahmen des ersthändigen Warenbezugs nachhaltig ausgebaut. Der Prozess werde von der chinesischen Regierung mitgetragen und unterstützt.

Daher war bei der Unterzeichnung des Dokuments auch der chinesische Botschafter in Deutschland, Shi Mingde, auf den Landgard-Messestand gekommen. Bei einem Gespräch mit dem Vorstand der Landgard eG wurden die künftigen Aktivitäten von Landgard in der Volksrepublik China im Detail thematisiert und die Erklärung zur Gründung des Joint-Ventures unterzeichnet.

Die Gesellschaft wird laut Landgard ihren Sitz in einer der größten Anbauregionen der Volksrepublik für Pomelos haben. Die Pomelo ist laut Duden eine große, birnenförmige Zitrusfrucht mit dicker weißgelblicher bis grünlicher Schale und rosafarbenem, brombeerähnlich schmeckendem Fruchtfleisch. Es ist eine Rückkreuzung der Pampelmuse mit der Grapefruit. Mit der Vereinbarung soll die Betreuung der neuen mehr als 100 chinesischen Mitgliedsbetriebe vor Ort weiter professionalisiert werden. So werden Anbauplanung und Qualitätsmanagement nach deutschen Standards künftig direkt vor Ort von den spezialisierten Mitarbeitern betreut. Neben Pomelos wird das Sortiment der chinesischen Mitgliedsbetriebe zunächst vor allem Nashi-Birnen und Ingwer, auch aus ökologischer Erzeugung, umfassen.

"Bislang haben wir uns in den deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen in erster Linie auf den Industriesektor konzentriert. Doch der Agrarmarkt ist ein nicht minder wichtiger Wirtschaftsfaktor in China", sagte Botschafter Shi Mingde. Wenn sich Landgard als bedeutende deutsche Erzeugergenossenschaft in China engagiere, sei das ein wichtiges Pilotprojekt, "das wir auch in Zukunft positiv begleiten und unterstützen werden. Denn ich sehe großes Potenzial für die weitere Zusammenarbeit".

Positiv kommentierte auch Landgard-Vorstandsvorsitzender Armin Rehberg die Vereinbarung. "Wir sind stolz, als deutsche Erzeugergenossenschaft diesen Weg zu gehen. Wir glauben an diese Partnerschaft, und ich wünsche mir, dass es uns gelingt, die Zusammenarbeit schrittweise nachhaltig auszubauen." Er bedankte sich bei Shi Mingde für die unbürokratische und konstruktive Unterstützung und freut sich auf die weitere Zusammenarbeit im Rahmen der Landgard-Aktivitäten in China.

Die Gründung der chinesischen Gesellschaft forciert nach Einschätzung des Unternehmens die fortschreitende Internationalisierung der Erzeugergenossenschaft Landgard. Bereits im vergangenen Jahr hatte Landgard die ersten chinesischen und vietnamesischen Erzeugerbetriebe als Mitglieder der Landgard eG gewinnen können. Nun werde die Zusammenarbeit weiterausgebaut.

Zwar wird laut Landgard das Kerngeschäft der Genossenschaft auch in Zukunft die Vermarktung deutscher Erzeugerware sein. Doch böten die Produkte der chinesischen Mitgliedsbetriebe ein wichtiges Ergänzungssortiment, das von Kunden und Verbrauchern gewünscht werde und im Sinne unter anderem einer ganzjährigen Warenverfügbarkeit gerade in der dunklen Jahreszeit von essenzieller Bedeutung sei.

Mit dem Bezug von Ware von den mehr als 3200 nationalen und internationalen Mitgliedsbetrieben vermarktet und beschafft Landgard regional, national und auch international.

Dabei sei China ein Land von zentraler Bedeutung für den Ausbau des Warenbezugs aus Übersee, so teilt Landgard mit. Entsprechende Qualitätsmanagement- und Qualitätssicherungsstandards sorgen dabei dafür, dass europäische Qualitätsmaßstäbe eingehalten werden.

(RP)
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