Kleve Landwirte freuen sich über den Frost

Kleve · Am vergangenen Wochenende hatten die Umweltbetriebe der Stadt Kleve ihren ersten großen Einsatz. Sie sorgen für schnee- und eisfreie Straßen. In den kommenden Tagen soll es laut Hubert Reyers im Kleverland frostig bleiben.

 Dauerfrost im Kleverland - trotz Sonnenschein überzog auch am Vormittag noch dicker Raureif die Wiesen zu Füßen von Schwanenburg und Stiftskirche.

Dauerfrost im Kleverland - trotz Sonnenschein überzog auch am Vormittag noch dicker Raureif die Wiesen zu Füßen von Schwanenburg und Stiftskirche.

Foto: Gottfried Evers

Der Winter hat Einzug im Kleverland gehalten. Trotz der niedrigen Temperaturen beginnt für die Männer der Umweltbetriebe der Stadt Kleve (USK) eine schweißtreibende Zeit. Denn sie sind jetzt im Einsatz, um die Straßen von Eis und Schnee zu befreien.

"Am vergangenen Wochenende hatten wir den ersten größeren Einsatz", sagt USK-Leiter Rolf Janssen. Und auch für die nächsten Tagen und Wochen seien die USK gut gerüstet. "In unserem Lager befinden sich derzeit rund 250 Tonnen Salz", berichtet Janssen. Und falls das Streugut mal knapp zu werden droht, wie es vor einigen Jahren bereits der Fall war, könne man schnell nachordern.

Die USK verfolgen die Wettervorhersagen genau, um nicht von Schnee und Eis überrascht zu werden. Zudem greift das Team auf ein spezielles Infosystem zurück. Doch nichts ist so verlässlich wie die eigene Wahrnehmung, und deswegen kontrollieren die USK-Mitarbeiter jede Nacht gegen 3 Uhr an bestimmten Stellen, ob die Straßen glatt sind. Bis zu 60 Einsatzkräfte können ausrücken, wenn viel Schnee fällt oder die Straßen spiegelglatt sind. Ihnen stehen zwei Schlepper, zwei Lkw und für die Geh- und Radwege vier kleinere Transporter zur Verfügung.

Priorität haben für sie die stark Straßen die zugleich als "verkehrswichtig" und "gefährlich" gelten. So ist es in der Satzung festgehalten. Für alle anderen Straßen sind prinzipiell die Anlieger zuständig. Doch oftmals führt die Stadt auch dort aus gutem Willen den Winterdienst durch.

Für die Landwirte sind die frostigen Tage und Nächte ein Segen. "Da haben wir lange drauf gewartet", sagt Josef Peters, der Vorsitzende der Kreisbauernschaft Kleve. Die Minustemperaturen seien wichtig, um die so genannte Bodengare herzustellen. So bezeichnen die Landwirte die optimale Beschaffenheit eines Ackers. "In den Wintern der vergangenen zwei Jahren gab es kaum Frost. Das hat den Acker zäh werden lassen. Die derzeitgen Temperaturen von minus fünf Grad nachts sind hingegen ausgezeichnet, weil sie den Boden fruchtbar machen", sagt Peters. Nur die Erdbeerbauern müssten aufpassen und ihre Felder mit Folien vor dem Frost schützen. Peters: "Ansonsten hat der Frost nur Vorteile, außer es wird dauerhaft kälter als minus 15 Grad. Erst dann droht der Boden Schaden zu nehmen."

Danach schaut es derzeit zwar nicht aus, doch auch die Aussichten für die nächsten Tage sind frostig. Laut Hobby-Meteorologe Hubert Reyers, liegen die Frühtemperaturen heute bei minus vier bis minus sechs Grad. Dabei soll sich auch der heutige Dienstag so gut wie überall sonnig und trocken zeigen. Die Temperaturen sollen laut Reyers im Tagesverlauf bis auf null Grad am Nachmittag ansteigen. "In der Nacht zum Mittwoch sind erste Wolkenfelder möglich, die sind dann auch am Mittwoch dabei und machen es der Sonne schwerer als am Montag und Dienstag. Es bleibt aber überall trocken. Tagsüber liegen die Temperaturen bei null bis zwei Grad plus", sagt Reyers voraus.

(RP)
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