Kleve-Düffelward Lauft, lauft, ihr Völker

Kleve-Düffelward · Musica Sacra in der St. Mauritius-Kirche in Düffelward mit Barockwerken

 Die Sopranistin Ekaterina Korotkova gastierte in Kleve.

Die Sopranistin Ekaterina Korotkova gastierte in Kleve.

Foto: Musica sacra

Angelockt von geistlichen Barockwerken für Sopran und Orgel, hatte sich in der noch weihnachtlich geschmückten Kirche St. Mauritius in Düffelward eine außergewöhnlich große Zuhörerschar eingefunden. Mit einem festlich virtuosen Programm gestalteten hier die russische Sopranistin Ekaterina Korotkova und der Kieler Organist Thomas Walther das Neujahrskonzert der Reihe "Musica Sacra in der Düffelt".

Korotkova, in Moskau und Mailand zur Konzertsängerin ausgebildet, hat sich auf Opern und geistliche Musik des Barock spezialisiert. Die am Niederrhein lebende Künstlerin gibt regelmäßig Konzerte in Europa, Nordamerika und Asien.

Freudig eilend interpretierte die Sopranistin Claudio Monteverdis Motette "Currite, currite, populi" (Lauft, lauft, ihr Völker). In den hohen Lagen überzeugte sie besonders: Aus den Vokalwerken des italienischen Komponisten Francesco Cavalli leuchteten ihre glasklaren Spitzentöne hervor. Souverän sang Korotkova die schnellen Soloarien "Et exsultavit" und "Quia fecit" aus Vivaldis "Magnificat", gefühlvoll das "Quia respexit".

Den Höhepunkt bildete das "Salve Regina" von Giovanni Battista Pergolesi, dessen schmerzliches Klagen immer wieder von dramatischen Steigerungen durchbrochen wurde. Korotkovas süß schmelzendes Timbre ließ die Töne regelrecht aufblühen. Händels "Gloria", obwohl mit Koloraturen und Läufen gespickt, gelang schwerelos und jubelnd.

Organist Thomas Walther begleitete solide und zuverlässig, manche langsamen Passagen hätten ein wenig mehr Ruhe vertragen können. Insgesamt hielt er sich in den Stücken mit Gesang sehr zurück und wählte durchgehend ein eher gedämpftes Register - womöglich, um den Sopran nicht zu übertönen. Diese Bedenken waren bei Korotkovas strahlender Stimme jedoch gänzlich unbegründet. In einer klangprächtigen Passacaglia des spanischen Barockkomponisten Juan Cabanilles konnte sich Walther frei entfalten und die vollen Möglichkeiten der Orgel präsentieren.

Als Zugabe schenkten die beiden Künstler dem begeisterten Publikum das Abschluss-Alleluja aus Mozarts "Exsultate, jubilate" - eine Bravourarie, in deren letzten Takten Korotkova mühelos das hohe C erklomm.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Sopran war gestern
Der spektakuläre Fachwechsel der Anna Lucia Richter Sopran war gestern
Aus dem Ressort