Kleve "Leben lernen – Lesen lernen"

Kleve · Der Rotary Club setzt sich für die Leseförderung von Kindern ein. Auch die Zweitklässler der Karl-Leisner-Schule in Kleve werden mit dem Projekt "Leben lernen - Lesen lernen" unterstützt.

Ein kleiner Riese wird ausgelacht, weil er einfach nicht wächst. Er läuft fort und für ihn beginnt ein spannendes Abenteuer. Davon handelt das Buch "Es muss auch kleine Riesen geben", das die Grundschüler vom Rotary Club (RC) Kleve und Schloss-Moyland geschenkt bekamen.

Das Projekt "Leben lernen - Lesen lernen" des Rotary Clubs besteht schon seit 2007. Mittlerweile sind viele Grundschulen im Kreis Kleve Teil davon. 500 Kindern aus elf Grundschulen wurden Bücher, die durch Spenden finanziert werden, geschenkt. Und es sollen noch mehr werden, denn der Rotary Club will weiter zum Lesen anregen.

Projektarbeit im Unterricht

"Für viele Kinder ist es das erste eigene Buch", sagt Gudrun Hütten, Schulleiterin der Karl-Leisner-Schule. Das Buch wird als Projektarbeit in den Unterricht eingebunden. Ihr ist es wichtig, die "Liebe zum Lesen" zu erwecken. Fächerübergreifend bearbeiten die Kinder mit ihren Lehrern das Buch. Im Deutschunterricht wird es gelesen, im Kunstunterricht werden zum Beispiel die einzelnen Szenen bildlich dargestellt und sogar in den Sportunterricht kann das Buch eingebunden werden. In einem dazugehörigen Arbeitsheft stehen unter anderem Sportübungen, wie die Kinder die Geschichte des kleinen Riesens nachstellen können oder Aufgaben, die helfen sollen, die Geschichte richtig und besser zu verstehen. Die Grundschüler sollen sich noch einmal intensiv mit dem Geschehen auseinandersetzen und zum Beispiel alle Familienmitglieder des kleinen Riesens aufzählen.

Es gebe immer noch vier bis sechs Prozent Analphabeten in Deutschland, sagt Hütten. "Unsere Zukunft liegt in der Jugend", ergänzt Peter Wack, Präsident des RC Kleve. Die Gewohnheiten seien heute anders als vor einigen Jahren, Schüler surften mehr im Internet oder beschäftigten sich mit der Spielekonsole, statt zu einem Buch gegriffen. Das Buch verkomme und das möchte der RC mit dieser Aktion verhindern. "Lesen können ist ein Menschenrecht und Grundlage für Bildung und Sprachfähigkeit, die heute auch von der Politik vehement eingefordert werden", erklärt die Schulleiterin, die auch Mitglied beim Rotary Club ist. Rotary setzt sich für Völkerverständigung, Toleranz und die Zusammenarbeit von humanitären, sozialen, kulturellen und anderen gemeinnützigen Projekten ein.

Der weitaus größte Teil der Clubs führt die Aktionen in eigener Regie durch. Es kommt auch zu Kooperationen der Clubs untereinander, so wie beim Projekt "Leben lernen - Lesen lernen", an dem sich bundesweit mehrere Rotary Clubs beteiligen. Insgesamt konnten so schon 200 000 Bücher an Grundschüler verschenkt werden.

(RP)
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