Kalkar Lehrerin mit Leib und Seele

Kalkar · Susanne Janßen als neue Oberstudiendirektorin des Jan-Joest-Gymnasiums will mit ihren Kollegen die Talente der Kinder noch besser fördern. Dazu nimmt die Schule an einem Pilotprojekt teil. Ein Lob für Kalkars Bildungszentrum.

 Susanne Janßen ging im Jahr 1994 mit ihrem Mann nach Sachsen, damit beide Arbeit als Lehrer fanden.

Susanne Janßen ging im Jahr 1994 mit ihrem Mann nach Sachsen, damit beide Arbeit als Lehrer fanden.

Foto: Gottfried Evers

Der Geschichtsunterricht war langweilig. Da fasste die junge Schülerin Susanne Janßen den Entschluss, es besser zu machen und Lehrerin zu werden. "Es geht doch nicht einfach darum, Fakten zu vermitteln, sondern die Freude an Geschichte und Wissen zu wecken. Die Herausforderung ist dabei, die politische Gegenwart zu begreifen, um die Zukunft zu gestalten", schwärmt Susanne Janßen von ihrem Fach. Die Lehrerin für Geschichte und Englisch kann bald ihre Ideen als Oberstudiendirektorin des Jan-Joest-Gymnasiums mit voller Kraft in Kalkar umsetzen. Denn die Pädagogin mit Leib und Seele ist noch Pendlerin, weil sie neben ihrer neuen Aufgabe bis zum Ende des Schulhalbjahres am Gymnasium Aspel der Stadt Rees unterrichtet.

Das Jan-Joest-Gymnasium sei als familiäre Traditionsschule bekannt. Gerade an kleinen Gymnasien habe man als Schulleiter die Möglichkeit, mit den Kollegen und den Kindern "die Schule als System weiter zu entwickeln", berichtet die 46-Jährige im RP-Gespräch über ihre Motivation, sich um die Nachfolge von Elisabeth George als Oberstudiendirektorin zu bewerben. Ein Ziel sei, die "schon gute Arbeit" in der Begabten- und Hochbegabtenförderung zu steigern. Deshalb werde das Jan-Joest-Gymnasium sich an einem Pilotprojekt der Bezirksregierung Düsseldorf beteiligen, um Begabte noch weiter zu bringen. "Wir wollen die Talente der Kinder fördern", betont die Lehrerin aus Leidenschaft über ihr Schulkonzept. Sie ist dafür ein Profi. Susanne Janßen aus Castrop-Rauxel war in Dresden am Sächsischen Staatsinstitut für Bildung und Schulentwicklung als Fachreferentin für Englisch zuständig für Lehrpläne und zentrale Schulprüfungen.

Als sie mit ihrem Mann Michael und der gemeinsamen Tochter aus familiären Gründen 2006 nach Pfalzdorf zurückkam, wurde die Pädagogin ein Jahr später auch stellvertretende Leiterin des Kompetenzteams im Kreis und war verantwortlich für die Lehrerfortbildung. Janßen ist ein Fan des Kalkarer Bildungszentrums mit dem dreigliedrigen System aus Haupt- und Realschule sowie Gymnasium und der damit verbundenen Durchlässigkeit der Schulformen. Es gebe keine Behördengänge und so die Möglichkeit, Schnupperstunden im Gymnasium zu absolvieren, so die Pädagogin. Zudem könnten Kinder beim Wechsel weiter gemeinsame Nachmittagsangebote nutzen.

(RP/jul)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort