Kalkar Leichenfund in Kalkar - Opfer mit Baseballschläger getötet

Kalkar · Massive stumpfe Gewalteinwirkung gegen den Kopf war laut Obduktion Todesursache. Die Nachbarn ahnten nichts von den Drogen. Zwei Verdächtige aus Kalkar, ein Verdächtiger aus Kleve und einer aus Mönchengladbach sitzen in Untersuchungshaft.

Kalkar: Leichenfund im Hinterhof
6 Bilder

Kalkar: Leichenfund im Hinterhof

6 Bilder

Dass in ihrer Nachbarschaft ein Mensch ermordet und seine Leiche hinter dem Haus verscharrt wird, hat die Bewohner der ländlichen Gegend zwischen den Kalkarer Ortsteilen Hönnepel, Grieth und Wissel schon entsetzt.

Nicht geahnt haben sie, dass die seit dem Wochenende wegen des Verdachtes auf gemeinschaftlich begangenen Mord in Untersuchungshaft sitzenden Tatverdächtigen - die 36 Jahre alte Mieterin des Hauses (Griether Straße 137), ihr 48 Jahre alter Ehemann, ein 36 Jahre alter Mönchengladbacher und ein 46-jähriger Klever - aus der Drogenszene stammen und teilweise regelmäßig Heroin konsumiert haben. "Das hätte hier niemand gedacht", berichtet ein Nachbar. Die Bewohner des Hauses seien eher unauffällig gewesen, hätten sich eigentlich ganz normal verhalten, meint er.

Nach der Obduktion der am Wochenende hinter dem Haus gefundenen Leiche steht laut Staatsanwaltschaft und Polizei sowohl die Todesursache als auch die Identität des Opfers fest. Es handelt sich um den 31-jährigen Marc M.. Dies belegen zweifelsfrei Fingerabdrücke, die bei der Obduktion an der Leiche genommen werden konnten. Massive stumpfe Gewalt zertrümmerte den Schädel des Opfers.

Mit einem Baseballschläger soll laut den Aussagen der Tatverdächtigen sowie der Ergebnisse der Spurensicherung Mitte September auf den Kopf von Marc M. eingeschlagen worden sein. Im Anschluss an die Tat sollen die Tatverdächtigen die Leiche gemeinsam in einem 1,80 Meter tiefen Erdloch vergraben haben. "Gemeinschaftlich" hatten die nun in Untersuchungshaft sitzenden Verdächtigen laut Staatsanwaltschaft und Polizei auch die Tat geplant.

Warum Marc M. sterben musste, ist noch unklar. "Die Motivlage ist zum jetzigen Zeitpunkt noch offen", sagte gestern Kriminalhauptkommissar Norbert Schmitz. Weitere Vernehmungen der Tatverdächtigen sollen eine Antwort bringen.

Die 36-Jährige und ihr 48 Jahre alter Ehemann hatten das Haus, Griether Straße 137, bereits seit fünf Jahren gemietet und ebenso lange zwei Zimmer an Marc M. untervermietet. Man lebte gleichsam in einer "Hausgemeinschaft", heißt es aus gut unterrichteten Kreisen. Zuvor hatte das Trio etwa vier Jahre gemeinsam in Reken (Kreis Borken) gelebt.

Möglicherweise bestand zwischen dem Opfer und dem 48-jährigen Ehemann der 36-Jährigen ein verwandtschaftliches Verhältnis. Der 48-Jährige war als Monteur tätig und beruflich viel unterwegs. Marc M. war seit längerer Zeit arbeitssuchend. Dies gilt auch für den 46-jährigen Klever sowie für den 36-Jährigen aus Mönchengladbach.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort