Mehrere Zeugen wollen zudem einen jungen Mann beobachtet haben, der das ganze Geschehen mit seinem Smartphone aufgezeichnet hat. "Doch auch diesen Zeugen konnten wir nicht finden", sagt Staatsanwalt Kalb. Die Mitarbeiter des Lidl-Marktes hatten ihre Kunden nach der Tat aufgefordert, den Laden zu verlassen.

Nicht die einzige Schwierigkeit während des Verfahrens. Die Augenzeugen haben jeweils unterschiedliche Details des Tötungsdelikts beobachtet, ihre Anhörung wird zur mühevollen Kleinstarbeit. Wo stand das Auto der Verdächtigen? Haben sie mit dem Opfer gesprochen? Wer genau hat zugestochen? Manche Zeugen berichten von einer Stange oder einem Schlagstock, der im Spiel gewesen sein soll.

Fest steht, dass zwei Messer von den Ermittlern sichergestellt wurden: Eines direkt neben dem Opfer, das der 43-Jährige noch bis zur Erstversorgung selbst in der Hand gehalten haben soll - und eines, das im Fluchtauto der beiden Tatverdächtigen sichergestellt werden konnte.

Vor Gericht sind am zweiten Prozesstag auch die Telefonprotokolle veröffentlicht worden, die die Ermittler zurückverfolgen konnten. Demnach hat es kurz vor der Tat weder vom Opfer noch von den mutmaßlichen Tätern telefonische Kontakte gegeben, die im Zusammenhang mit der Tat zu bringen sind. Anders sehe das nach der Messerstecherei im Supermarkt aus. Zahlreiche Telefonverbindungen habe es anschließend innerhalb der Familie der mutmaßlichen Täter gegeben. Am Donnerstag, 30. Oktober, 9 Uhr, wird der Prozess fortgesetzt.