Kleve "Lumpenpack" begeisterte im Radhaus

Kleve · Duo sorgte als Gast bei Cinque für gute Stimmung. Die Bühne stellte sich als Fehler heraus.

Im Normalfall steigert sich ein kabarettistischer Abend über längere Zeit, bis er in einer bunten Party endet. Beim Kabarett-Duo "das Lumpenpack" hingegen nicht. Max Kennel und Jonas Meyer, die besonders bei der Generation unter 30 derzeit sehr beliebt sind, zündeten schon gleich am Anfang ihres Programms die mit bunten Papier-Schnipseln gefüllten Konfetti-Kanonen. Es blieben im Verlaufe ihres Auftrittes mit ihrer "Steil-geh-Tour" beim Kleinkunstverein Cinque im Klever Radhaus nicht die einzigen.

Wer "das Lumpenpack" bis dato nicht kannte, wurde direkt mit den ersten musikalischen Klängen aufgeklärt. "Wir sind zwei, allein zu nichts nutze und zu zweit eine Band, einer (Max) spielt Klampfe und der andere (Jonas) tanzt", sangen die beiden. Sie seien wie "Siegfried und Roy, nur mit weniger Tigern", wie "Hänsel und Gretel, nur ohne Hexe" und wie "Modern Talking, nur mit besseren Texten".

Von diesen durften sich zahlreichen Zuschauer im Radhaus noch öfter überzeugen. Das Duo setzte sich mit seinem eigenwilligen Humor und seiner lockeren Art ganz nach dem Motto "frei Schnauze" mit Themen wie der Pubertät, Midlife-Crisis und Pensionierung auseinander. Passend zum vermehrt anwesenden jungen Publikum gingen sie in ihren Song-Texten dabei besonders auf die Probleme nach der Pubertät ein. "Das Gemeinste, was sich Vermieter je ausgedacht haben: Die Nebenkostennachzahlung", ärgerten sich die beiden, nachdem sie bereits ein Lied über ihre Kindheit auf dem Dorf zum Besten gegeben hatten.

Max Kennel und Jonas Meyer, alias "das Lumpenpack", boten den Gästen im Klever Radhaus auf jeden Fall eine bunte und spaßige abendfüllende Show, bei der es nicht viel mehr brauchte als die beiden Kabarettisten, eine Gitarre und viele unterhaltsame Songs. Damit lockten sie viele jüngere Zuschauer zu einer Cinque-Veranstaltung. "Das ist sehr schön, denn wir wollen ja auch diese Generationen ansprechen und für die etwas machen", sagte Pit Schwers, stellvertretender Cinque-Vorsitzender. Der Kleinkunstverein hatte sich anlässlich des Duos extra das Radhaus als Location ausgesucht, da es ihrer Meinung nach mit den Stehplätzen und dem Ambiente am Besten zum "Lumpenpack" passte. Doch das stellte sich relativ schnell als Fehler heraus. Stickige Luft, ein zu beengter Raum für die ansonsten sehr erfreuliche Anzahl an Gästen sowie eine schlechte Sicht auf die beiden Protagonisten, die besonders für die hinteren Reihen auch nicht immer besonders gut zu hören waren, trübte die Stimmung. "Leider sind schon viele gegangen", berichtete Schwers. Denn gerade die etwas ältere Generation hatte mit den Umständen und den Stehplätzen zu sehr zu kämpfen. Da konnte auch "das Lumpenpack", was ansonsten sehr gut ankam, nichts dran ändern. "Das Radhaus ist ja eine sehr schön urige Location, aber für uns einfach nicht das Richtige", musste Schwers feststellen.

(pets)
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